Ein Stück Wilhelmsburger Geschichte

Unter den Fundstücken war auch eine Bronze-Tafel die der Opfer des Faschismus und des Krieges gedenk. Foto: au

Ein Stück Wilhelmsburger Geschichte.

Fundstücke aus dem Rathaus übergeben.

Da ging Falko Droßmann das Herz auf: Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte und studierte Historiker zeigte sich begeistert von den tollen Fundstücken, die seine Mitarbeiter im Keller des Wilhelmsburger Rathauses entdeckt haben: Fotos, Plakate, Denkschriften und Gästebücher aus dem vergangenen Jahrhundert, die Teile der Geschichte Wilhelmsburgs widerspiegeln. Dabei war der Fund eher ein Zufall. „Wir haben hier im ehemaligen Rathaus noch Akten gelagert. Ich hab überprüfen lassen, ob wir die Räumlichkeiten noch brauchen und ob die dort gelagerten Akten entsorgt werden können. Dabei sind diese Stücke aufgetaucht“, erinnert sich der 46-Jährige. Sehr zur Freude des Museums Elbinsel Wilhelmsburg, das die Objekte vergangene Woche entgegengenommen hat. „Das Bezirksamt Hamburg-Mitte ist an uns herangetreten und hat gefragt, ob wir die Erinnerungsstücke haben wollen. Daraufhin haben meine Frau und ich die Sachen gesichtet und für gut befunden“, erzählt Archivar Peter Beenck, der zusammen mit Ehefrau Wera-Maria zur Übergabe gekommen war. Unter den Fundstücken befinden sich Bilder aus der Gründungszeit, der Eröffnungsfeier des Erweiterungsbaus und der Feier zum 100-jährigen Jubiläum, eine Denkschrift zur Einweihung des Rathauses in Wilhelmsburg vom 28.11.1903 sowie ein Gästebuch vom parlamentarischen Abend vom 14. April 1978. Eine weitere Kostbarkeit: Eine rund 30 Kilogramm schwere Gedenktafel aus Bronze, die wahrscheinlich im Eingangsbereich des ehemaligen Rathauses einbetoniert gewesen war. Die Tafel gedenkt „an die Wilhelmsburger, die im Widerstand gegen den Hitler-Faschismus ihr Leben ließen, und dem Andenken der unzähligen Opfer, die Faschismus und Krieg in unserem Stadtteil gefordert haben.“
Nun werden die geschichtlichen Kostbarkeiten erst einmal wieder verpackt, bis das Museum Elbinsel nach der Grundsanierung seine Tore wiedereröffnet. „Dann werden die Stücke an entsprechender Stelle präsentiert“, weiß Gerd Nietzsche, Geschäftsführer und 2. Vorsitzender des Museums.