Ein ganz anderes Fest

Foto: pm -Der „Food-CourtÒ der aus der Ukraine geflüchteten Frauen

Ein ganz anderes Fest.

Kinder und Familien standen im Mittelpunkt.

Die Meinungen gehen auseinander: Für die einen war es ein gemütliches Familien- und Kinderfest, für die anderen ein eher lauer Aufguss des Binnenhafenfestes aus den vergangenen Jahren, als es noch eine ausgeprägte Budenstadt gab, zahlreiche Bühnen mit viel Musik und sogar ein Riesenrad. Diesmal stand das Binnenhafenfest ganz unter dem Motto „wenig Kommerz“, und wer etwas anderes erwartet hatte, war natürlich fehl am Platz. Alle anderen genossen es, dass die Menschenmassen und Schlangen an den Buden mit Süßigkeiten, Getränken und Würstchen überschaubar waren – und blieben. Ein ganz anderes Fest also, das seinen Schwerpunkt nur teils am Kanalplatz hatte, auptsächlich aber am Lotsekai.
Dort lagen auch eine Reihe von alten Schiffen und Schuten, die zur Besichtigung einluden – eine Einladung, von der gerade Kinder oft und gerne Gebrauch machten, denn wo kann man sonst schon als Kind an Bord eines Oldtimers gehen. Sogar Rundfahrten durch den Binnenhafen wurden angeboten, und der Drehbrücke konnte man – ein seltener Anblick – beim Drehen zusehen.
Zwei Jahre musste das Binnenhafenfest coronabedingt aussetzen. Weil man zum Zeitpunkt, als die Planungen für 2022 begannen, auch nicht wissen konnte, welche Vorgaben die Pandemie im Juni machen würde, hatten sich die Macher auf diese abgespeckte Version geeinigt. Die, die den Weg in den Binnenhafen fanden, konnten ohne Maske und Abstand bei sonnigem Wetter einen entspannten Vormittag oder Nachmittag verbringen. Der HTB lud die Kinder zu altersgerechten sportlichen Aktivitäten ein, 13 Bands wechselten sich auf drei kleinen Bühnen – auch auf der originelle Waggonbühne – ab, darunter auch die „Ukraine Allstars“, eine Gruppe aus der Ukraine geflüchteter Musiker.
Einen großen Stand und zahlreiche Liegestühle hatte „Hamburg hilft“ aufgebaut. Als gelte es, einen Preis zu gewinnen, bereiteten aus der Ukraine geflüchtete Frauen Pizzen, Nudelgerichte und Crêpes am laufenden Band, die bei zivilen Preisen reißend Absatz fanden – alles für aus der Ukraine geflüchtete Menschen.
Etwa 20 Vereine waren in diesem Jahr am Binnenhafenfest vertreten – ein weitestgehend unkommerzielles Fest.