Ein Feel-Good-Win

Ein Feel-Good-Win.

Machtdemonstration: Towers fegen über Hanau hinweg.

Eine Machtdemonstration hat die Hamburg Towers zum Heimrecht in der ersten Playoffrunde geführt. Beim 91:55 (75:36, 41:25, 20:13)-Erfolg über die damit so gut wie sicher abgestiegenen Ebbecke White Wings Hanau dominierten die Wilhelmsburger an beiden Enden des Courts. Nun kann der vorübergehende Tabellenzweite zum Ende der regulären Saison nicht mehr auf Platz fünf verdrängt werden. Die Playoffs beginnen am Samstag, 6. April.
In Abwesenheit der verletzten René Kindzeka, Scootie Guyton und Kova Kovacevic hörte das Start-Quintett ein weiteres Mal auf die Namen Cha Cha Zazai, Malik Müller, Drew Barham, Beau Beech und Jannik Freese. Den Gästen war die Dringlichkeit anzumerken, mit der sie zum Gewinnen gezwungen waren. Hanau schenkte keine einfachen Zähler her, wirkte hoch fokussiert. Die Towers mussten dagegen etwas bis zur ersten Mini-Führung nach Korblegern von Justin Raffington und Barham warten (12:9/6. Minute). Aber kaum hatte es angefangen zu tröpfeln, regnete es – einen Dreier von Beech, der White-Wings-Trainer Simon Cote zur Auszeit zwang ). Von da an vertraute Towers-Headcoach Mike Taylor einer extrem unerfahrenen Formation um die Youngster Justus Hollatz und Jürgen Rich, die den Vorsprung verwaltete (20:13).
Viertel zwei gehörte Max Montana. Vor den Augen seiner aus Kopenhagen angereisten Mutter Heidi war der Scharfschütze für die ersten fünf Towers-Zähler verantwortlich (25:15/12.), zum Ende des Abschnitts waren es zehn. Doch dann zeigte Hanaus Josef Eichler, dass er mit seinem Barockschrank-Body nicht nur am Korb Schaden anrichten kann, sondern auch ein lockeres Händchen aus der Distanz sein Eigen nennt und den Abstiegskandidaten wieder auf fünf Punkte heranführte. Im Anschluss zog Hamburg die Daumenschrauben in der Defensive an und brachte das isolationslastige Spiel der Hessen zum Erlahmen. Besonders Müller überzeugte mit seiner physischen Verteidigung. So schwoll die Führung zur Halbzeit auf 41:25 an.
2:58 Minuten waren nach Wiederbeginn gespielt, da raufte sich Cote die akkurat nach hinten gegelten Haare. Barham und Beech hatten soeben einen 9:2-Lauf zum 50:27 komplettiert. Dabei beließen es die Gastgeber vor einem begeisterten Publikum in der mit 3400 Zuschauern zum elften Mal ausverkauften edel-optics.de-Arena nicht und setzten sich sukzessive bis auf 57:29 (25.) ab. Es offenbarte sich an diesem Abend wahrlich ein Klassenunterschied, der bald schon real bestehen könnte. Die Norddeutschen zeichneten sich durch ausgeglichenes Scoring aus, Zazai involvierte alle seine Mitspieler mustergültig, Tevonn Walker lief ungewohnt heiß von der Dreierlinie. Zum Viertelende lag sogar ein neuer Rekordsieg im Bereich des Möglichen (75:36) – bisher ist es der 46-Punkte-Sieg über Trier in dieser Saison.
Dem kamen die Towers im Schlussviertel tatsächlich nahe. Doch Hanau kämpfte zumindest wacker bis zum finalen Buzzer, während Taylor auf eine der jüngstmöglichen Kombinationen setzte (Hollatz, Rich, Lars Kamp, Marius Behr, Raffington), die den Kantersieg souverän nach Hause brachte.
„Das war ein Feel-Good-Win für uns. Mit dem Fokus, den die Jungs hatten, bin ich sehr zufrieden. Wir haben nur auf uns und unser Spiel geschaut, anstatt uns mit Gegner und Resultat zu beschäftigen. Das wird im Hinblick auf die Playoffs weiterhelfen. Ein besonderes Lob an Cha Cha, der sehr intensiv gespielt hat“, sagte Taylor.
Einer der Höhepunkte der regulären Saison wartet am Samstag, 23. März, auf die Towers, wenn Tabellenführer Niners Chemnitz zum absoluten Spitzenspiel anreist. Spielbeginn in der edel-optics.de-Arena ist um 19.30 Uhr.