Doppelter Erfolg für HNT-Kader

Doppelter Erfolg für HNT-Kader

Debüt beim Deutschen Ballettwettbewerb, zwölf Awards in Schleswig-Holstein

Am Wochenende fand der Dance Award Schleswig-Holstein statt, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) seit 2015 mit stetig wachsender Beteiligung zu einem der erfolgreichsten Teams in den Ballettkategorien etablieren. Die Besonderheit war dieses Mal, dass der aus insgesamt 21 Tänzerinnen und einem Tänzer bestehende Kader ohne seine Trainerin Anna Krüger auskommen musste. Deshalb übernahmen die fortgeschritteneren Jugendlichen und jungen Nachwuchspädagoginnen mit Unterstützung der Eltern die anspruchsvolle Aufgabe, die Abläufe vor Ort zu organisieren und dafür zu sorgen, dass jeder Starter rechtzeitig geschminkt, frisiert, umgezogen und tanzbereit war.
Nicht nur das klappte reibungslos, auch die Leistungen überzeugten die fünfköpfige Jury: Am ersten Wettbewerbstag hielten die Hamburger bereits drei gläserne Awards für ihre dritten Plätze in den Händen und nahmen acht goldene Umschläge mit der Einladung zur „Gala der Besten“ im Stadttheater Neumünster entgegen. Dort traten die zwei am höchsten bewerteten Beiträge in jeder Kategorie nochmals vor großem Publikum auf, Höhepunkt war danach die Verkündung der Sieger. „Alle können sehr stolz auf sich sein. Nicht nur die tänzerischen Leistungen waren sehr gut. Dass sich die Kinder in so großem Maße diszipliniert und eigenverantwortlich verhalten haben, sodass sich meine Assistentinnen – neben der Aufsicht über die Kleineren – auch auf sich selbst konzentrieren konnten für ihre eigenen Tänze, ist für mich der schönste Gewinn dieses Härtetests“, sagte Anna Krüger. Die Leiterin der HNT-Ballett-Compagnie und Begründerin der HNT Irish Dance Academy musste schweren Herzens darauf verzichten, selbst zum Dance Award zu fahren. Der Grund hierfür war allerdings sehr erfreulich. Denn zeitgleich zur Eröffnung in Schleswig-Holstein begann am Samstagmorgen auch Tag drei des Nationalentscheids für den Dance World Cup in Fürstenfeldbruck bei München, für den sich erstmals auch ein Duo der HNT qualifiziert hatte. Alina Gorr und Jennifer Geist (beide 9) hatten sich im Februar beim Regionalvorentscheid in Reinbek die Teilnahme am diesjährigen Deutschen Ballettwettbewerb gesichert.
Nach einer neunstündigen Anreise kam das HNT-Duo in Begleitung seiner Trainerin und Mütter in der bayerischen Landeshauptstadt an. Es folgte eine kurze Nacht, dann betraten die Mädchen früh am nächsten Morgen das imposante Veranstaltungsforum, auf dessen Bühne die Konkurrenz der Minis bis neun Jahre ausgetragen wurde. Die beiden Norddeutschen ertanzten mit ihrem „Irischen Mädchen-Duett“ den vierten Platz und verfehlten auf Anhieb nur äußerst knapp einen Treppchenplatz, und somit die Nominierung für den Dance World Cup in Sitges bei Barcelona. Der Rückstand betrug nur 0,3 von 100 möglichen Punkten.
Nach einer nächtlichen Ankunft der Delegation in Hamburg ging es auch für sie am Sonntag ins Stadttheater Neumünster. Dort bekamen Jordie Abaidoo (10) und Sarwenaz Baziyar (20) den Siegeraward für ihre Ballettsoli überreicht. Sarwenaz wurde außerdem mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Klara Schwemer (10) und Michelle Melnikow (14) erreichten jeweils den zweiten Platz bei den Ballettsolistinnen, die „Chinesische Suite“ wurde zweitbester Ballettgruppentanz. Mats Mumm (10) und Jordie Abaidoo wurden für ihr „Irisches Pas de deux“ mit nur einem Punkt weniger als ihre Gegner bewertet und erreichten ebenfalls Rang zwei. Die Ballettrios entschied die HNT unter sich: Lavinia Henk (11), Klara Schwemer und Sarwenaz Baziyar lagen mit „Manu Dance aus La Bayadere“ knapp vor Anne Wurzel (15), Michelle Melnikow und der vielbeschäftigten Sarwenaz mit „Gala“.
„Während wir in Süddeutschland hinter der Bühne darauf warteten, dass die Nationaltanz-Duette an der Reihe sind, wurden wir auf dem Laufenden gehalten, wie es bei unserem Team in über 800 Kilometern Entfernung lief. Gleichzeitig konnte man das Geschehen in Fürstenfeldbruck im Livestream verfolgen“, erzählte Krüger lachend. „Dieses Risiko einzugehen und uns der doppelten Herausforderung zu stellen, hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Wir konnten uns steigern in Qualität und Quantität der Wettbewerbsbeiträge und haben wertvolle neue Erfahrungen sammeln können. Ziel ist natürlich nun der nächste Schritt, nämlich kontinuierlich auf eine zukünftige erste Teilnahme am Dance World Cup hinzuarbeiten.“