Direkte Fährlinie zwischen Finkenwerder und Landungsbrücken!

ForumFähreFinkenwerder Bildunterschrift: Ein Bild, das auf Finkenwerder allen bekannt ist: Man möchte mit der Fährlinie 62 nach Finkenwerder übersetzen und kommt wegen des großen Andrangs nicht auf das Schiff; und manchmal auch nicht auf das nächste. Das sorgt bei den Finkenwerdern, die auf den „Dampfer“ angewiesen sind, für massiven Ärger und Verdruss.

Direkte Fährlinie zwischen Finkenwerder und Landungsbrücken!.

Neue Initiative fordert Investitionen in den Fährverkehr.

„Überall auf dem Festland baut Hamburg den ÖPNV aus, aber der Fährverkehr auf der Elbe ist bei der Nahverkehrsoffensive des Senats bisher unter den Tisch gefallen“ – so lautet der prinzipielle Vorwurf des auf Finkenwerder neu gegründeten „ForumFähreFinkenwerder.“ Dabei, so die Erkenntnis des Forums, „steigen die Passagierzahlen, insbesondere auf der HADAG-Linie 62, seit Jahren stark an. Touristen nutzen die Fähre als günstige Alternative zur Hafenrundfahrt und immer mehr Pendler aus dem Süden steigen wegen der Staus vor dem Elbtunnel auf die Fähre um.“ Das führe zeitweise zu riesigem Andrang auf den Pontons, langen Wartezeiten für Ein- und Ausstieg und erheblichen Sicherheitsrisiken für Kinder, ältere Mitbürger und Menschen mit Beeinträchtigungen.
Um die großen Fahrgastmengen zu bewältigen, hatte die HADAG im Sommerfahrplan 2019 ab 10.30 Uhr mehr Zeit für Ein- und Ausstieg kalkuliert und den Umlauf der Fähren zwischen St. Pauli-Landungsbrücken und Finkenwerder von 1 Stunde auf 1,5 Stunden gestreckt. Dadurch verlängerte sich die Fahrzeit für eine einfache Strecke zwischen Finkenwerder und St. Pauli-Landungsbrücken um 8 Minuten. „Für Touristen vertretbar, für Pendler nicht!“, so Simone Pribbenow, eine Sprecherin des Forums. Sie erläuterte: „Sie (die Finkenwerder) sind auf eine zuverlässige und zügige Verbindung über die Elbe angewiesen, um umweltfreundlich in die Innenstadt zu gelangen. Entgegen den Versprechungen des Senats, den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen, hat sich das Angebot dadurch erheblich verschlechtert und das eigentliche Problem ist nicht gelöst: weiterhin viel zu viele Menschen auf den Pontons.“ Zudem seien während des vergangenen Sommers häufig Verbindungen ganz ausgefallen.
Das im Mai 2019 gegründete ‚ForumFähreFinkenwerder‘ möchte sich nicht nur auf das Meckern beschränken und hat ein Konzept mit konkreten Verbesserungsvorschlägen erarbeitet. Die Forderungen: Statt Fahrtzeiten zu verlängern, um lange Ein- und Ausstiegszeiten abzufangen, fordert das Forum geeignetere Maßnahmen wie eine Taktverdichtung auf 10 Minuten und Direkt-Fähren, die während der Stoßzeiten von den St. Pauli-Landungsbrücken mit nur einem Zwischenstopp nach Finkenwerder durchfahren. Die zentralen Ideen: 1. Einführung einer Direktlinie 62d (Finkenwerder – Neumühlen – St. Pauli-Landungsbrücken) 2. Ausbau des Spätverkehrs nach Finkenwerder 3. Trennung von Ein- und Ausstieg in Finkenwerder (nach dem Vorbild St. Pauli-Landungsbrücken) 4. Klare Regeln für mehr Sicherheit am Ponton 5. Erweiterung der Anzeigetafeln und der mobilen Fahrgastkommunikation 6. „Bügeleisen“-Fähren für Finkenwerder 7. Teilung der Buslinie 150; 8. Optimierung der Verbindung zwischen Cranz und Blankenese.
Außerdem sei Finkenwerder am Abend unzureichend angebunden. Denn: Im Winter gibt es ab 19.15 Uhr nur noch halbstündliche Verbindungen und eine einstündige Lücke von 22.45 bis 23.45 Uhr. „Finkenwerder aber müssen auch nach einem längeren Arbeitstag oder nach einem Kino- oder Konzertbesuch noch in einem zumutbaren Zeitrahmen nach Hause kommen können“, lautet eine weitere Forderung.
Bereits zweimal im Laufe dieses Sommers hat sich das ForumFähreFinkenwerder mit dem Geschäftsführer der HADAG, Dr. Tobias Haack, getroffen, um die dringendsten Anliegen zu besprechen. „Senat und Bürgerschaft müssen nun zeitnah Mittel bereitstellen, um das Fährangebot auszubauen“, erwartet das Forum und wundert sich, dass sich der Senat bisher zu diesem Thema noch nicht konkret geäußert hat. Tobias Haack habe indessen den Forum-Vertretern erläutert, dass mindestens zwei weitere (neue) Schiffe benötigt würden, was natürlich eine Frage der Finanzierung. Generell habe er sich für die Anliegen des Forums offen gezeigt. Letzteres erwartet aber auch, dass in weiteren gemeinsamen Gesprächen ganz neue, bisher noch nicht gedachte Ansätze gefunden werden. Denn wenn der Senat erwarte dass die Hamburger auf den ÖPNV umsteigen, dann müssten auch entsprechende und ansprechende Alternativen geschaffen werden, sind sich die Vertreter des Forums einig.
In dieser Woche hat das ForumFähreFinkenwerder eine Online-Petition auf www.openpetition.de mit dem Titel: „Finkenwerder hat die Fähren voll – Wir fordern Investitionen in den Ausbau der Fährverbindungen nach Finkenwerder“ gestartet. Zentrale Forderung: „Die Nahverkehrsoffensive muss in der Stadt an der Elbe auch die Hafenfähren mit einschließen!“ Die Petition kann unter www.openpetition.eu/petition/online/finkenwerder-hat-die-fahehren-voll oder www.openpetition.eu/!Hadag. Insgesamt müssen 7000 Unterschriften zusammen kommen. Am Donnerstag waren es nach fünf Tagen bereits knapp 800.