Die Blauröcke von morgen

Aktuell sind in der Jugendfeuerwehr Neuenfelde 16 Jungen aktiv. Das Eintrittsalter liegt zwischen zehn und zwölf Jahren.

Die Blauröcke von morgen
Jugendfeuerwehr Neuenfelde feiert am 15. Juli ihr 50. Jubiläum

(mk) Neuenfelde. Am 15. Juli ist es so weit: dann finden die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der Jugendfeuerwehr Neuenfelde statt. Für Alt und Jung wurde ein tolles Programm ausgetüftelt. Dazu später mehr. Wie kam es 1967 zur Gründung der Jugendfeuerwehr Neuenfelde? Die hatte zwei Väter: Henry Wolkenhauer von der Freiwilligen Feuerwehr Neuenfelde Nord und Hermann Martens von der Freiwilligen Feuerwehr Neuenfelde Süd.

So begann alles: Am 2. September 1967 wurde der erste Jugendfeuerwehrdienst abgehalten. Fotos: ein

Durch die Medien hatten die Blauröcke mitbekommen, dass in Wellingsbüttel bereits eine Jugendfeuerwehr gegründet worden war. Das müsste in Neuenfelde doch auch möglich sein, dachten sich Wolkenhauer und Martens. Sie nahmen Kontakt zu den verantwortlichen Kameraden in Wellingsbüttel auf. Sie besuchten dort zahlreiche Übungsabende und Sitzungen. Fasziniert von der Idee, eine Jugendfeuerwehr zu gründen, wurde im Spätsommer 1967 die Genehmigung des Feuerwehramtes sowie der Wehren Neuenfelde-Nord und Süd eingeholt. Die Gründung der Jugendfeuerwehr Neuenfelde stand nun nichts mehr im Wege.
Bei der Gründungsversammlung am 26. August 1967 wurden bereits 14 Jugendliche aufgenommen, die vorher durch einen Aufruf in der Neuenfelder Schule geworben werden konnten. Jugendgruppenleiter wurde Wolkenhauer, Martens zeichnete als Jugendleiter verantwortlich. Unterstützung für die feuerwehrtechnische Ausbildung wurde auch gefunden. Jeweils sechs Mitglieder der Wehren Neuenfelde-Nord und Süd stellten sich hierfür zur Verfügung. Am 2. September 1967 wurde der erste Jugendfeuerwehrdienst abgehalten. Von nun an traf man sich alle 14 Tage zu Dienst- und Übungsstunden im Feuerwehrhaus Neuenfelde-Nord.
Aktuell sind in der Jugendfeuerwehr Neuenfelde 16 Jungen aktiv. Mädchen wären auch schon dabei gewesen, die Letzte habe aber vor Kurzem die Jugendfeuerwehr verlassen. Das Eintrittsalter liege zwischen zehn und zwölf Jahren. Spielerisch würden die Jugendlichen an das Wehrwesen herangeführt. Ab dem 17. Lebensjahr können die Heranwachsenden dann in die Feuerwehren übertreten, erläutert der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Nord, Jens Rehder.
Heute würden die Dienste und die Wettkampfübungen, so Jugendwart Jendrik Stelling, der Jugendfeuerwehr Neuenfelde im Wechsel in den Feuerwehrhäusern Nord und Süd durchgeführt. Auf dem Programm stünden nach wie vor die

1972 begann die Partnerschaft zwischen der Jugendfeuerwehr Neuenfelde und der Jugendfeuerwehr Gummersbach.

feuerwehrtechnische Ausbildung und die Sanitätsausbildung im Vordergrund. Aber auch Sport und andere Freizeitaktivitäten kämen nicht zu kurz, wie das Schwimmen oder alljährliche Besuch des Heideparks. Im Durchschnitt werden im Jahr heute 60 Dienste bei der Jugendfeuerwehr Neuenfelde durchgeführt, erklärt Stelling, der 1988 in die Jugendfeuerwehr Neuenfelde eintrat und seit 1998 sein heutiges Amt inne hat. Um die Jugendfeuerwehr herum haben sich in den vergangenen Jahrzehnten einige feste Veranstaltungen und Beziehungen gebildet.
Auf dem Festplatz in Neuenfelde wird seit 1968 das traditionelle Osterfeuer von der Jugendfeuerwehr Neuenfelde durchgeführt, was sich generationenübergreifend großer Beliebtheit erfreut. 1972 begann die Partnerschaft zwischen der Jugendfeuerwehr Neuenfelde und der Jugendfeuerwehr Gummersbach in Nordrhein-Westfalen. Den ersten Kontakt zwischen den Bundesländern stellte der Bereichsführer Kurt Mahn aus Hamburg und Bernhard Stommel aus Gummersbach her. Die beiden Jugendwarte, aus Hamburg Ernst Günther Rehder und aus Gummersbach Wilfried Wurm, nahmen auf Grund dessen den Kontakt miteinander auf. So begann offiziell am 9. Juni 1973 die Partnerschaft zwischen den beiden Jugendfeuerwehren.
Seit dem ersten Treffen entwickelte sich mit den Jahren eine feste Kameradschaft zwischen den beiden Jugendfeuerwehren, wobei wir uns alljährlich, seit nunmehr 35 Jahren, abwechselnd besuchen, sagt Stelling. Niklas Okelmann engagiert sich seit seinem zehnten Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr Neuenfelde. Ihm gefalle der Mix aus Gemeinschaftsgefühl, Spaß und Lernen. Ein Höhepunkt und eine Herausforderung sei immer wieder der August-Ernst-Pokal. „Heutzutage wird das Erlernte der Kameraden der Jugendfeuerwehr Neuenfelde beim August-Ernst-Pokal umgesetzt. An diesem Wettkampf der Jugendfeuerwehren Hamburgs nimmt die Jugendfeuerwehr Neuenfelde regelmäßig teil. Diesen Wettkampf auf Landesebene konnte die Jugendfeuerwehr Neuenfelde in den Jahren 1991, 1994, 1999, 2000, 2003, 2004, 2005, 2008 und 2010 erfolgreich für sich entscheiden. Aber auch auf Bundesebene war und ist die Jugendfeuerwehr Neuenfelde erfolgreich. So konnte die Jugendfeuerwehr Neuenfelde den Bundes-August-Ernst-Pokal in den Jahren 1990, 1994, 2000, 2002, 2006 und 2010 gewinnen. Aber auch bei den Bereichswettkämpfen des Bereichs Unterelbe konnte die Jugendfeuerwehr Neuenfelde einen Triumph feiern. 1999 setzte sich die Jugendfeuerwehr Neuenfelde gegen die aktiven Wehren durch und konnte die Bereichswettkämpfe für sich entscheiden“, weiß Stelling zu berichten, dem 2013 als erstem Würdenträger die vom Hamburger Senat für besondere Verdienste in der Jugendfeuerwehr herausgegebene Floriansmedaille verliehen wurde.
Ehrenamtlich würde die Jugendfeuerwehr Neuenfelde überdies den Schützen bei der Ausrichtung des Schützenfestes oder bei der Organisation des Reitturniers helfen. Helfen in der Not, Unterstützung für das dörfliche Vereinsleben und früh Verantwortung übernehmen – die Jugendfeuerwehr Neuenfelde setzt sich in vorbildlicher Weise und ehrenamtlich für die Erziehung der Jugend ein. Und das bereits seit Jahrzehnten.
Zur Jubiläumsveranstaltung am 15. Juli auf dem Festplatz am Arp-Schnitger-Stieg erwartet man viele Gäste. Auch alle ehemaligen Jugendwarte und Vertreter sowie alle früheren Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind herzlich zur Feier eingeladen, betont Rehder ausdrücklich. Geboten wird unter anderem beispielsweise ab 13.30 Uhr ein Menschenkicker „Human Soccer“, Showübungen der Feuerwehr und ab 20 Uhr spielt eine Live-Band. Darüber hinaus kommt das leibliche Wohl nicht zu kurz. Kaffee und Kuchen, Gekühltes und Gegrilltes sorgen für Wohlbefinden.