Da geht ein Licht aus

Da geht ein Licht aus.

CDU kritisiert mangelnde Stromversorgung.

Laut offiziellen Angaben aus dem Hamburger Rathaus sind jährlich mehrere Hunderttausend Hamburger von Stromausfällen betroffen. Genau genommen waren es zwischen 2015 und 2018 laut rot-grünem Senat durchschnittlich über eine Viertel Million sogenannte „Letztverbraucher“ pro Jahr in Hamburg. Mit steigender Tendenz: Waren 2015 noch rund 233.000 direkt betroffen, waren es 2018 ganze 302.000 Privathaushalte, Unternehmen oder auch öffentliche Einrichtungen, die zumindest kurzzeitig ohne Elektrizität auskommen mussten. Das ergab eine Anfrage des CDU-Wahlkreisabgeordneten aus Süderelbe und Vorsitzenden der CDU-Fraktion, André Trepoll.
Im Jahr 2018 gab es beispielsweise ganze 2.185 Versorgungsunterbrechungen in den Nieder-, Mittel- und Hochspannungen des Stromnetzes Hamburg – ebenfalls ein Höchstwert im Vergleich der letzten Jahre. Am längsten dauerten die Ausfälle ein Jahr zuvor. 2017 betrug die durchschnittliche Zeit eines Ausfalls innerhalb des Stadtgebietes schließlich 160 Minuten. Besonders die Niederspannungen sind dabei immer wieder anfällig für Versorgungsunterbrechungen gewesen. Diese fassen bis zu 1.000 Volt und sind vor allem für den Haushaltsstrom gedacht. Ursachen waren etwa die Einwirkungen Dritter. Festzuhalten bleibt auch, dass sich die Bezirke in diesen Statistiken nicht groß unterscheiden würden. Heißt, dass weder in Hamburgs tendenziell eher ländlichem Süden, noch in den nördlichen Bezirken auffällige Unterschiede bei der Stromversorgung laut Senat erkennbar sein. Jedoch konnte der Senat auf die CDU-Anfrage dieses Mal keine genaueren Angaben für die einzelnen Stadtteile machen, obwohl dies bei einer ähnlichen Anfrage 2012 noch möglich war.
Als Reaktion auf die zahlreichen Stromausfälle der letzten Jahre, will Stromnetz Hamburg deswegen endlich kräftig in die Verbesserung der Strominfrastruktur investieren: Bis 2023 sollen Gelder in Höhe von 390 Millionen Euro in die Hand genommen werden, um die Stromversorgung leistungsfähiger zu machen. Stromausfälle sollen so in Zukunft seltener und kürzer auftreten. Im deutschlandweiten Vergleich schneidet das Hamburger Stromverteilungsnetz einen Hauch besser ab als die anderen deutschen Verteilungsnetzbetreiber. Dauert ein Stromausfall im ganzen Land circa 15,14 Minuten, liegt der Hamburger Wert mit 14,46 Minuten knapp darunter.
Trepoll sieht die Faktenlage insgesamt dennoch kritisch: „Wenn jedes Jahr hunderttausende Hamburgerinnen und Hamburger von Stromausfällen betroffen sind, kann man nicht gerade von einer hohen Versorgungsqualität sprechen. Insbesondere für Hamburg als Hafen- und Handelsstadt ist eine zuverlässige Stromversorgung von zentraler Bedeutung und leider wurde dieser Aspekt zu lange vernachlässigt. Die nun angekündigten Investitionen müssen daher die offensichtlich vorhandenen Schwachstellen bei der Versorgungssicherheit dringend beseitigen. Aber es bleibt fraglich, ob die bisher vom Senat geplante Kraftanstrengung ausreicht. Ein weiteres Problem sind die weiterhin steigenden Preise. Bereits heute zahlen Verbraucher in Deutschland mit die höchsten Strompreise in Europa. Die Zahl der Haushalte, die Schwierigkeiten haben, die Strompreise noch zu bezahlen, nimmt zu. Damit wird auch die Diskussion, Wohnen in Hamburg bezahlbar zu halten, ad absurdum geführt. Aus Klimaschutzgründen die Energiepreise in Deutschland noch weiter zu erhöhen, wie es insbesondere auch immer wieder von den Grünen zu hören ist, dafür habe ich kein Verständnis. Deshalb unterstütze ich den Weg der Bundesregierung, beim Klimaschutzpaket auf Anreize und Innovationen zu setzen. Zusätzlich soll in diesem Zusammenhang eine Senkung der EEG-Umlage insbesondere Familien und kleine sowie mittelständische Firmen entlasten. Das ist der richtige Weg und ich hoffe, dass auch die Hamburger Grünen diesen Weg im Bundesrat nicht blockieren.“