Bündnis für das Wohnen neu aufsetzen

BUND -Christiane Blömeke Landesvorsitzende des BUND Hamburg

Bündnis für das Wohnen neu aufsetzen.

BUND fordert Kurswechsel für das „Bündnis für das Wohnen“.

Vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen zwischen der Wohnungswirtschaft und der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) fordert der BUND Hamburg einen Kurswechsel für das bisherige „Bündnis für das Wohnen“. 10.000 neue Wohnungen pro Jahr seien nach Ansicht des Verbandes mit massiver Flächenversiegelung und einem enormen Energieverbrauch (Graue Energie) verbunden. Das Bündnis müsse sich deutlich mehr des Wohnungsbestands annehmen, da die Stadt ansonsten an ihren eigenen Klimaschutzzielen scheitern wird. Die Sanierungsrate im Bestand liegt in Hamburg derzeit bei 0,6 Prozent, die Berechnungen im Klimaplan bis 2030 basieren jedoch auf einer Sanierungsrate von 2 Prozent pro Jahr, so der BUND.
„Das Bündnis für das Wohnen war bislang ein Bündnis für die Bauwut. Nach 75.000 neuen Wohnungen in den letzten Jahren müssen sich Wohnungswirtschaft und Behörde jetzt auf den Bestand konzentrieren. Hier liegt der Schlüssel für massive CO2-Einsparungen. Das Bündnis muss zur Antwort auf die Klimakrise werden“, sagt Christiane Blömeke, Landesvorsitzende des BUND Hamburg
Die Möglichkeiten, zusätzlichen Wohnraum ohne flächenintensiven Neubau zu schaffen, werden in Hamburg laut BUND nicht ausgeschöpft. So müssten Gebäudeaufstockungen, Umnutzungen und neue, mehrgeschossige Gebäudetypologien an den Magistralen viel stärker in den Fokus genommen werden. Der Verband fordert zudem, städtische Grundstücke weiterhin nur in Erbpacht zu vergeben und wenn neu gebaut wird, vemehrt Holz als Baustoff vorzugeben sowie neue Gebäude im Passivhausstandard zu errichten.
Das Bündnis für das Wohnen fordert für die bislang festgelegte Neubauzahl vom 10.000 Wohnungen den Zugriff auf fast 70 Hektar unverbaute Fläche – und das jedes Jahr. Für die Zukunft brauche die Hansestadt jedoch eine Netto-Null-Strategie. Für jeden neu bebauten Hektar Fläche müsse ein Hektar entsiegelt werden. Ansonsten hätten sowohl der Arten- und Naturschutz als auch die Naherholung für die die Bevölkerung das Nachsehen.
„Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) tut so, als wenn ein angespannter Wohnungsmarkt ein Freibrief für das Bauen um jeden Preis wäre. Nachhaltige Stadtentwicklung, Klimakrise und Artensterben fordern aber einen Kurswechsel – und zwar jetzt“, so Blömeke.