Bei Anruf Kultur

Während des Lockdowns sind auch die Museen geschlossen darauf verzichten soll aber niemand. Eine Projektgruppe hat Telefon-Führungen entwickelt. Foto: ein

Bei Anruf Kultur.

Am Telefon die geschlossenen Museen erleben.

Durch den Corona-Lockdown und die Schließung der Museen und Ausstellungen bleibt Kunstinteressierten der Zugang zu Gemälden, Skulpturen oder historischen Objekten derzeit verschlossen. Eine Projektgruppe mit Vertretern des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg, der Agentur grauwert und mehreren Hamburger Museen möchte das ändern und startet eine Reihe von Führungen per Telefon. Dafür haben die Kooperationspartner eine Reihe von Telefon-Führungen entwickelt. Am Telefon können Gruppen von 15 Interessierten einer Führung folgen und auch Fragen stellen. Nach Anmeldung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Festnetznummer und den Zugangscode für die Einwahl. Während der Führung werden sie auf stumm geschaltet und können so in aller Ruhe zuhören, müssen sich aber gleichzeitig keine Sorgen machen, wenn sie auf der heimischen Couch mit der Decke rascheln oder die Teetasse geräuschvoll abstellen. Zwischendurch werden die Teilnehmenden wieder dazu geschaltet, um Fragen zu stellen. Die Führungen dauern eine Stunde, ein weiterer Austausch im Anschluss ist möglich.
Telefon-Führungen könnten auch nach der Corona-Zeit für viele Museen interessant sein. Erreicht man mit dieser Art der Kunstvermittlung doch Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ins Museum kommen können. Beispielsweise, weil sie nicht mobil sind oder im Pflegeheim leben. Für diese Zielgruppen kann die Vermittlung von Kunst und historischen Themen über das Telefon möglich gemacht werden. Für die Museen lassen sich neue Zielgruppen erreichen. Das Angebot ist in der Pilotphase kostenfrei, aber eine Anmeldung zwingend erforderlich.
In Hamburg finden in der Pilotphase folgende Führungen statt:
– Museum für Kunst und Gewerbe: Am 8. Februar um 15 Uhr „Die wilden 1920er-Jahre in Hamburg“ mit Rebecca Junge
– Altonaer Museum: Am 11. Februar um 11 Uhr „Lebendige Vergangenheit in der Vierländer Kate“ mit Ulla Weichlein
– Bucerius Forum: Am 17. Februar um 16 Uhr „Georges Braques – Tanz der Formen“ mit Anja Ellenberger
– Museum der Arbeit: Am 19. Februar um 10 Uhr „Grenzenlos. Kolonialismus, Industrie und Widerstand“ mit Andreas Kohlschmidt
– Internationales Maritimes Museum: Am 20. Februar um 15 Uhr „Unsere Museumsschätze – Die Höhepunkte der Sammlung“ mit Anja Rutter.
Eine Anmeldung für die Pilotführungen ist bei Melanie Wölwer vom BSVH per E-Mail an m.woelwer@bsvh.org und 040 20940429 möglich.