Begegnungen im Stadtteil

Das Programmheft von 48h Wilhelmsburg beinhaltet nicht nur die Aufzählung der verschiedenen Acts und deren Verortung sondern gibt auch viele Hintergrundinformationen. Cover: Sarah Roloff

Begegnungen im Stadtteil

Musikfestival „48h Wilhelmsburg“

Wahrscheinlich ist das Büro von Umweltsenator Jens Kerstan im 12. Stock des Behördenneubaus an der Neuenfelder Straße mit einem atemberaubenden Blick über Wilhelmsburg der höchstgelegene Veranstaltungsort beim Musikfestival „48h Wilhelmsburg“ – aber nicht der ungewöhnlichste. Die Schaluppe, die während des Festivals auf Wilhelmsburgs Wasserstraßen rumschippert, ist ebenfalls außergewöhnlich, genauso wie der Balkon bei der Kleiderkammer Wilhelmsburg oder die Graffiti-Wand in der Sanitasstraße. Insgesamt 61 Orte in Wilhelmsburg und auf der Veddel werden von Freitag, 8. Juni, 18 Uhr bis Sonntag, 10. Juni, 18 Uhr musikalisch bespielt – und sie eint vor allem eins: Sie werden zum Mittelpunkt, zur Anlaufstelle für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die am kommenden Wochenende auf die Elbinseln strömen werden. „Wir erwarten, wie in den Jahren zuvor, rund 15.000 Besucher über die zwei Tage verteilt. Davon sind ungefähr die Hälfte von den Elbinseln“, erzählt Projektleiterin Katja Scheer vom Bürgerhaus Wilhelmsburg. Insgesamt 163 Acts stehen auf dem Programm, die so vielfältig sind wie die Bewohnerinnen und Bewohner der Elbinsel. Zum Zuhören, selber Mitsingen, Ausprobieren, Lernen, Mitmachen: Egal ob für Groß oder Klein, für jeden Musikliebhabenden haben die Organisatoren tolle Veranstaltungen ausgesucht. Von HipHop über Ska zu Rock bis hin zu türkischer Musik in all ihren Facetten ist auch musikalisch für jeden Geschmack etwas dabei.
Katja Scheer und ihr Team sehen das Festival nicht nur als rein musikalische Veranstaltung. „48h Wilhelmsburg ist nicht nur ein Musikfestival, sondern auch ein Nachbarschaftsfestival. Hier werden ganz viele Begegnungen im Stadtteil stattfinden“, so Scheer.
Bereits zum neunten Mal findet das beliebte Musikevent auf den Elbinseln statt. Bereits im Juni vergangenen Jahres begann die Arbeit für die diesjährige Veranstaltung. Orte und Bands wurden gesichtet und ausgewählt, Flyer erstellt und gedruckt und die Werbetrommel gerührt. Ein wichtiger Punkt in all den Jahren ist nach wie vor die Finanzierung, die jedes Jahr aufs Neue gestemmt werden muss. „Zwar fangen wir jedes Jahr wieder bei Null an, aber wir erfahren mittlerweile große Unterstützung“, weiß Katja Scheer. So steuerte die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte 50.000 Euro dazu, weitere 25.000 Euro kommen aus dem Elbkulturfonds. Auch Stiftungen und lokale Geschäfte unterstützen das Festival finanziell. Nichtsdestotrotz ist das Festival auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen, denn der Eintritt zu allen musikalischen Acts ist kostenfrei. Die Festivalbesucherinnen und -besucher können mit dem Kauf eines Unterstützerbändchens für 5 Euro das 48h Wochenende und die dort auftretenden Künstler*innen ebenfalls finanziell unterstützen.
Damit man bei den 163 Acts an 61 Spielstätten nicht den Überblick verliert, gibt es verschiedene Infopoints, zum Beispiel auf der Veddel und direkt an der S-Bahnstation Wilhelmsburg. Das Programm liegt gedruckt – mit Zeitplan und Karte – an vielen Stellen im Stadtteil aus, auch online kann man sich natürlich unter http://musikvondenelbinseln.de/48h informieren. Und bis zum Start wird dann auch die dazugehörige App fürs Smartphone erhältlich sein.