Ausbesserungsarbeiten am Deich abgeschlossen.
50.000 Euro für Sofortmaßnahmen genehmigt.
Und dann ging doch alles schneller, als gedacht: Die Deiche in Wilhelmsburg sind repariert. Bei der letzten Deichschau in Wilhelmsburg Ende Oktober zeigte sich erneut, dass die Wilhelmsburger Deiche in keinem guten Zustand waren. Die heißen, trockenen Sommer der vergangenen Jahre hatten den Deichen stark zugesetzt. Zum einen konnten sich Wühlmäuse stark vermehren, die ihre Gänge in den Deich wühlen, zum anderen sind durch die Hitze und der daraus resultierenden Trockenheit weitere Risse im Deich entstanden. Ein Zustand, der lange bekannt war, allerdings fehlten bisher die notwendigen Mittel in Höhe von 50.000 Euro, diesen zu beseitigen, wie sich auf der Deichschau noch mal herauskristallisierte.
Wilhelmsburger Lokalpolitiker der SPD, CDU, FDP und Grünen schlugen daraufhin Alarm und und forderten in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, die „Wehrhaftigkeit der Wilhelmsburger Deiche wieder herzustellen – noch vor Beginn der Hauptsturmflutzeit“. Darin wurde unter anderem gefordert, dass „als Sofortmaßnahmen noch im November 2022 die Deichschäden durch eine Spezialfirma verpresst und das exponenzielle Wachstum der Wühlmauspopulation bekämpft werden müssen!“ Ein Antrag, der erfolgreich war: Die Behörde für Energie, Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft stellte die fehlenden 50.000 Euro für die Sofortmaßnahmen zur Verfügung, die Arbeiten konnten ausgeführt werden.
„Es war Eile geboten, damit der Wilhelmsburger Ringdeich noch vor der Hauptsturmfluzeit repariert werden konnte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist, besteht doch immer eine Restgefahr, dass bei mehreren Sturmfluten hintereinander die hydraulischen Wasserkräfte Risse und Löcher vergrößern, dann immer weiter ausspülen und im schlimmsten Fall zur inneren Erosion und zum Deichbruch führen. Eine Spezialfirma verpresste mit großem Aufwand flüssige Kleie in die Risse und Löcher. Dadurch können die Mäuse nicht mehr in ihre Gänge und die Deiche werden stabilisiert. Die Arbeiten begannen an der Bunthäuser Spitze und gingen um die Elbinsel herum, bis sie jetzt wieder in Stillhorn endeten“, erklärt dazu die Wilhelmsburger SPD, die bei dem Antrag federführend war.
Die Abgeordneten der SPD überzeugten sich vergangene Woche dann auch selber vor Ort vom Erfolg der Arbeiten und den reparierten Deichen. „Zu den Grundwerten unserer Wilhelmsburger SPD und deren Abgeordnete gehört die Überzeugung, dass die Deichsicherheit absolute Priorität hat und niemals durch Sparmaßnahmen gefährdet werden darf. In Wilhelmsburg gedenken wir seit 60 Jahren der Opfer an jedem Jahrestag der Flutkatastrophe von1962. Das macht auch denjenigen deutlich, die 1962 nicht dabei waren, wie wichtig sichere Deiche für Wilhelmsburg sind. Angesichts des Klimawandels wird das Thema Deichsicherheit und eine auskömmliche Finanzierung des Deichschutzes in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Die Schafsbeweidung, welche für die Deichsicherheit essenziell ist, wollen wir ab Frühjahr 2023 wieder gewährleisten, damit die Wilhelmsburger Deiche langfristig geschützt sind“, so die Wilhelmsburger SPD-Abgeordneten Michael Weinreich, Jörg Mehldau (Mitglieder in der Hamburgischen Bürgerschaft), Ali Kazanci, Fred Rebensdorf und Kesbana Klein (Mitglieder in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte).
