Archäologisches Museum bekommt 2020 seine Filiale im Schloss

pm -Auch Roland Heintze Christoph Ploß ind Uwe Schneider (v.l.) waren der Einladung von Birgit Stöver gefolgt.

Archäologisches Museum bekommt 2020 seine Filiale im Schloss.

Viel Prominenz bei Neujahrsempfang der CDU Mitte.

Mitte kommenden Jahres soll es so weit sein: Dann plant das Archäologische Museum Hamburg/Stadtmuseum Hamburg, seine lange geplante Filiale im Kellergewölbe des Harburger Schlosses zu eröffnen. Das teilte Torsten Römer, kaufmännischer Geschäftsführer des Museums, am Sonntag im Rahmen des Neujahrsempfangs des CDU-Ortsverbandes Harburg-Mitte mit. 1,5 Millionen Euro – darunter Bundes- und Stiftungsmittel – wurden und werden in dieses Projekt, das bereits vor einigen Jahren angeschoben wurde, investiert. Weil aber Archäologen, wie Römer ausführte, in Jahrhunderten und Jahrtausenden rechnen, sei die Verzögerung um einige Jahre de facto kaum nennenswert. Das Kellergewölbe ist übrigens der älteste erhaltene historische Raum Hamburgs. Die Stadtgeschichte bis zur Industrialisierung Harburgs soll zukünftig dort in einer Ausstellung dokumentiert werden, die voraussichtlich im Wesentlichen an den Wochenenden geöffnet sein wird.
Der CDU-Ortsverband Harburg-Mitte ist zwar nicht der älteste, kann aber von sich behaupten, der mitgliederstärkste im Bezirk Harburg zu sein. Alljährlich lädt die Vorsitzende Birgit Stöver, die auch Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete ist, gemeinsam mit ihren Mistreitern im Januar zum Neujahrsempfang ein. Etwa 160 Personen – Mitglieder und Freunde – waren an 20. Januar dieser Einladung in das Landhaus Jägerhof am Ehestorfer Heuweg gefolgt. Weil im Mai außer den Bezirksversammlungen auch das Europaparlement gewählt wird, nahm auch der Hamburger CDU-Vorsitzende Dr. Roland Heintze – in Harburg geboren – als Spitzenkandidat der CDU Hamburg die Gelegenheit wahr, sein Publikum auf diese Wahl einzustimmen. Für eine attraktive und lebenswerte Großstadt mit wirtschaftlichen Erfolgen wolle er sich stark machen, eine Stadt, in der die Menschen gerne leben, so seine Versprechen. An einem Beispiel machte er deutlich, dass Europa und die globale Welt uns alle etwas angehen. In Neuseeland bereite man sich bereits jetzt darauf vor, dass Lammfleisch nach dem Brexit nur noch in geringen Mengen (wegen der Zölle) von Großbritannien importiert werde, während in Großbritannien selbst der Gemüsemarkt einbrechen werde, weil die polnischen Erntehelfer fehlen. Was Hamburg damit zu tun hat? Die meisten für Großbritannien bestimmten Container (die dann wegbleiben) gehen durch den Hamburger Hafen. Deshalb müsse Hamburg sehr gut auf einen harten Brexit vorbereitet sein, erwartet er vom Senat. Ebenfalls nach Harburg gekommen waren auch die Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg und Christoph Ploß sowie Dirk Fischer, Ehrenvorsitzender der CDU Hamburg. Gern gesehener Gast in dieser Runde ist auch die ehemalige Harburger CDU-Bundestagsabgeordnete Herlind Gundelach. Der CDU-Kreisverband war durch seinen Vorsitzenden Uwe Schneider vertreten.
Birgit Stöver ließ das abwechslungsreiche Jahr 2018 Revue passieren: schwierige Regierungsbildung in Berlin, Abstieg HSV, Jahrhundertsommer, Wahl der neuen Vorsitzenden der CDU Deutschland. Mit ihr werde die CDU im Bund (aktuell 32 % und damit doppelt so viel wie die SPD) noch ein paar Prozentpunkte zulegen, gab sich Stöver zuversichtlich. Weniger erfreulich sei das Erstarken extremistischer Parteien. In der Hamburger SPD werde auch unter dem Nachfolger von Olaf Scholz, Peter Tschentscher, in der Stadt mehr verwaltet als gestaltet, kritisierte sie. Deshalb müsse von der SPD mehr kommen. „Das aber sehe ich nicht“, so ihre Feststellung. Bezogen auf die Politik vor Ort forderte die Bürgerschaftsabgeordnete die Realisierung einer neuen Schwimmhalle für den Bezirk, „in der die Harburger Kinder Schwimmen lernen können“ – eine absolute Priorität. Ein weiteres Problem: die geplante Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs. Dem Senat und dem Verkehrsssenator werde man deutlich machen, „dass das so nicht geht“, kündigte Stöver an. Unter dem Strich müsse Hamburg ein starkes Bild abgeben, erwartet die Ortsvorsitzende, damit sich die Stadt angesichts von Brexit, Trump und der chinesischen Herausforderung in der globalen Welt behaupten könne.
Die Harburger, als Lokalpatrioten bekannt, folgten anschließend mit Interesse den Ausführungen von Torsten Römer zur Geschichte Harburgs im Allgemeinen und zum Harburger Schloss im Besonderen.