Abgestimmt und koordiniert?

Abgestimmt und koordiniert?.

Sperrung des Ehestorfer Heuweges hat Folgen.

Seit dem 20. August ist es Realität: Der Ehestorfer Heuweg ist dicht. Zwischen den Straßen Am Wulmsberg und Beim Bergwerk ist die Hauptverkehrsader wegen Leitungsabrbeiten komplett gesperrt. Mittlerweile haben sich die prognostizierten negativen Folgen eingestellt. Pendler und Schwerlastverkehr müssen sich angesichts vernünftiger Alternativen (A7 oder die B3 durch Elstorf auf die B73 sind vollkommen überlastet) durch Harburg quälen. Kommt beispielsweise wie am 23. August noch ein Unfall bzw. Stau vor dem Elbtunnel dazu, ist das Verkehrschaos perfekt. Überraschendes zum Thema gab es vor Kurzem von der Pressestelle der zuständigen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI). Der RUF, der als erste Zeitung vollständig über die Sperrung des Ehestorfer Heuweges berichtete, hatte BWVI-Pressesprecherin Susanne Meinecke am 31. Juli bzw. 1. August mit den Fakten konfrontiert. Als Reaktion kamen zunächst veraltete Nachrichten, dann die genervte Mitteilung, dass im Ehestorfer Heuweg erst 2019 umfangreiche Bauarbeiten geplant seien. Garniert wurde letztere Behauptung, dass sie mit ihrem Kollegen immer gut abgestimmt sei. Schließlich das Eingeständnis, dass der Ehestorfer Heuweg wegen Leitungsarbeiten doch bereits 2018 voll gesperrt werden müsse. Darüber öffentlich zu informieren, sei aber nicht die Aufgabe der BWVI, so Meinecke. Die gleiche Pressesprecherin wird nun in einem anderen Anzeigenblatt mit der Äußerung wiedergegeben, dass über die Vollsperrung alle betroffenen Behördenstellen informiert worden seien. Zudem schlägt sie als Ausweichstrecke unter anderem den Ehestorfer Weg vor. Wenn denn wirklich alle Gremien benachrichtigt wurden, dann anscheinend nicht die maßgebliche BWVI-Pressestelle. Der Ehestorfer Weg kann nicht als Umleitung benutzt werden, da dieser seit dem 5. Juli bis voraussichtlich noch zum 3. November im Bereich zwischen der Landesgrenze und der Straße Auf der Jahnhöhe voll gesperrt ist. Noch Fragen? Vor diesem Hintergrund wollte die Linkspartei vom Bezirksamt Harburg wissen, wieviel Straßenbaustellen es aktuell im Bezirksbereich Harburg gebe, bei denen nicht der LSBG federführend sei. „Gegenwärtig werden durch die Tiefbauabteilung, unter Berücksichtigung der Baumaßnahmen an den Hauptverkehrsstraßen in Harburg, keine Straßenbaumaßnahmen mit Auswirkungen auf den Kraftfahrzeugverkehr durchgeführt“, lautete darauf die Antwort aus dem Harburger Rathaus.
„In welchem Zeitraum finden diese statt? Bitte jeweils Daten von Beginn und Ende angeben. Bitte auch die Planungen bis Ende 2018 berücksichtigen“, lautete eine weitere Frage. „Die Instandsetzungsmaßnahmen aus dem Straßenbauprogramm 2018 sind, abgesehen von kleineren Restarbeiten, bereits abgeschlossen. Bis Ende 2018 werden noch Instandsetzungsarbeiten im Zuge der Straßen Moorburger Burgweg, Mergellstraße, Kanzlershofer Weg, Langenbeker Weg und Am Staubecken durchgeführt, welche allerdings eine nur geringe Beeinträchtigung des Verkehrsflusses mit sich bringen werden. Teilweise erfolgen die Arbeiten auch nur an den Nebenflächen der Straßen. Zudem werden noch Deichstegel in Süderelbe instandgesetzt und die Straße Fernblick erstmalig endgültig hergestellt. Zu dem Zeitpunkt der jeweiligen Durchführung kann noch keine verlässliche Angabe gemacht werden, da die Baufirmen diese kleineren Maßnahmen wegen der momentanen Auftragslage nur kurzfristig einplanen und dadurch seitens der Tiefbauabteilung schnell reagiert werden muss“, listete das Bezirksamt auf.
„Wie wird sichergestellt, dass die bezirklichen Maßnahmen nicht mit den Maßnahmen des LSBG und denen von Niedersachsen im Konflikt stehen?“, wollte die Linkspartei weiter wissen. „Vor Baubeginn werden Einschränkungen des Verkehrs mit der Straßenverkehrsbehörde besprochen und abgestimmt. Zudem werden die geplanten Maßnahmen der Koordinierungsstelle zur weiteren großräumigen Einordnung gemeldet“, antwortete das Bezirksamt.
Abschließend fragte die Linkspartei, in welcher Form die betroffenen Anlieger wann und vom wem informiert werden? „Die Maßnahmen werden über Presseinformationen sowie bei umfangreicheren Einchränkungen mittels Informationsschreiben (Flyer) bekanntgegeben“, teilte das Bezirksamt mit.