3,2 Millionen für Sanierung der „Oolen Wach“

pm -„Mit der Förderung aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm setzen wir hier ein wichtiges Zeichen und können damit viel bewegen ± auch für diejenigen die sich hier mit viel Herzblut engagierenÒ sagte Finanzsenator Andreas Dressel (re.) bei der Übergabe des Finanzierungsbescheids eingerahmt von den beiden Speeldeel-Vorständen Christin Nothdurft (li.) und Jana Oestreich

3,2 Millionen für Sanierung der „Oolen Wach“.

Freude bei Speeldeel: Finanzsenator überbrachte die Nachricht.

Es war ein nur um wenige Tage verspätetes Weihnachtsgeschenk, das die Finkwarder Speeldeel am Donnerstag entgegennehmen konnte: Der Senat unterstützt die denkmalgerechte Sanierung der historischen Polizeiwache „Oole Wach“ in Finkenwerder und hat dafür im Rahmen des angesichts der Corona-Krise entwickelten Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms (HWSP) für den nächsten Doppelhaushalt 2021/2022 insgesamt 3,2 Millionen Euro reserviert. Die gute Nachricht und die entsprechenden Unterlagen überbrachte der Finanzsenator Andreas Dressel am 7. Januar persönlich.
Im Schneeregen vor dem Vereinseinhaus sagte Dressel: „Die Co-Finanzierung der bereitgestellten Bundesmittel ist damit gesichert. Als Sitz der Finkwarder Speeldeel ist die Oole Wach eine Institution für Finkenwerder und weit darüber hinaus.“ Die „Oole Wach“ im Herzen von Finkenwerder am Steendiek 14, diente nach Errichtung im Jahre 1903 ursprünglich als Gaststätte. Ab 1934 wurde das Gebäude als Polizeiwache genutzt. Als solche wurde sie in Finkenwerder bekannt und erhielt den plattdeutschen Namen „De Oole Wach“. 2013 wurde das Gebäude in die Liste der Kulturdenkmale der Stadt aufgenommen.
Bereits seit 1982 ist die Oole Wach Sitz des Folklorevereins Finkwarder Speeldeel und wurde zunächst ein Jahr lang in aufwendiger Eigenarbeit durch die Finkenwerder Ortsgemeinschaft renoviert und restauriert. Nach vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit an Wochenenden und am sogenannten „Wachendienstag“, an dem die Nutzer engagiert mit anpackten, konnte das Haus im April 1983 feierlich eröffnet werden. Seither dient es als Heimatadresse der Finkwarder Speeldeel. „Um dieses kulturelle norddeutsche Erbe und die denkmalgeschützte ehemalige Polizeistation weiterhin erhalten zu können, bedarf es einer umfangreichen baulichen sowie technischen Sanierung in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz, die von der städtischen Sprinkenhof GmbH übernommen und durchgeführt wird“, erklärten Christin Nothdurft und Jana Oestreich vom Vorstand der Speeldeel. Denn es besteht kein Zweifel daran, dass die Immobilie in die Jahre gekommen ist.
Die Gesamtfinanzierung der Instandsetzung erfolgt durch Finanzmittel der Bundesförderung für kulturelle Einrichtungen und einen Investitionskostenzuschuss durch das Bezirksamt Hamburg-Mitte, der wiederum über das Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm der Finanzbehörde zur Verfügung gestellt wird.
Dressel weiter: „Die Corona-Pandemie trifft gerade die Kulturschaffenden besonders hart. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch in diesem Bereich jetzt wichtige Konjunkturimpulse setzen – und zwar auch und gerade vor Ort in den Stadtteilen. Die Oole Wach ist als Heimat der Finkwarder Speeldeel eine feste Institution für Finkenwerder und darüber hinaus.“ Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Falko Droßmann, faste auf Plattdeutsch zusammen: „Auf Finkenwerder würde man sagen: ‚Wat mutt, dat mutt – de Oole Wach hett de Hölp bannig neudig! Nu is dat so wiet! Un mit’nanner kriegt wü eer wedder op Schick!‘“