Volles Haus zum Kino-Abend

Kulturhaus Süderelbe -Kulturhaus-Mitarbeiter Stephan Kaiser moderierte die Veranstaltung zum Kino-Abend

Volles Haus zum Kino-Abend.

Projekthalbzeit der „Stadtrandgeschichten“.

Am 19. April feierte das Projekt „Stadtrandgeschichten“ des Kulturhauses Süderelbe, der Universität Hamburg und der Geschichtswerkstatt Süderelbe e.V. Halbzeit. Zu diesem Anlass zeigte das Projektteam rund um Kulturhaus-Mitarbeiter Stephan Kaiser den Film „Mein Vater, der Gastarbeiter“, in dem Yüksel Yavuz die Geschichte seines Vaters dokumentiert und erzählt, der in den 1960er-Jahren als „Gastarbeiter“ nach Neuenfelde kam, auf der Sietas-Werft arbeitete und in „Klein-Istanbul“ lebte. Das Besondere des Abends: Filmemacher und Regisseur Yüksel Yavuz war gemeinsam mit seinen Eltern im JoLa und konnte nach dem Film die Fragen der rund 80 Gäste beantworten.
Film und Diskussion zeigten einmal mehr, welche Bedeutung Migrationsgeschichten für unser heutiges Zusammenleben in Süderelbe haben: Die Geschichten vom Weggehen und Ankommen, vom Sehen und Gesehenwerden und vom Miteinander in einer pluralen Gesellschaft sind Teil unseres Alltags. „Es ist großartig, dass das Interesse der Menschen daran steigt – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft. Wir freuen uns, dass wir so ein buntes Publikum im JoLa begrüßen durften“, resümiert Kaiser.
Für das Projekt Stadtrandgeschichten sei dieser Abend Motivation für die kommenden Monate. Zahlreiche Menschen haben ihre Migrationsgeschichte bereits dem Projektteam anvertraut. Diese werden aktuell von der projekteigenen Geschichtswerkstatt um Historiker Nils Steffen erforscht und von der Forschungstheatergruppe um Theaterpädagogin Janina Blohm-Sievers für die Bühne inszeniert, erklärte Kaiser. „Wir arbeiten zurzeit intensiv mit den sehr persönlichen Geschichten, die uns anvertraut wurden“, sagte Blohm-Sievers. „Es ist eine Herausforderung, auf die Bühne zu bringen, was die Interviewten erlebt und empfunden haben. Erinnerungen, Emotionen und zum Teil Traumata kommen da zusammen. Mit der Inszenierung möchten wir die Perspektiven der Migrierten sichtbar machen.“ Sichtbar werden die Geschichten erstmals im September: Bei „Neugraben erleben“ präsentiert das Projektteam die Ergebnisse des Citizen-Science-Projekts. Eine weitere Aufführung wird im November folgen.