„Verlieren einen besonderen Freund!“

In der Pausenhalle des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums schreiben Schülerinnen in das Gedenkbuch Foto: AvH

„Verlieren einen besonderen Freund!“.

AvH trauert um Sally Perel.

Anfang Februar erreichte das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) die traurige Nachricht, dass Sally Perel gestorben ist. Der als Hitlerjunge Salomon bekannt gewordene Zeitzeuge des Holocausts war ein besonderer Freund der Schule. Seit 2003 war er oft zu Gast im AvH und hat Generationen von Schülern seine Geschichte erzählt und seine Botschaft überbracht: „Ihr seid nicht schuld an den Greueltaten der Nazis, aber ihr seid verantwortlich dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.“ Sein Premierenbesuch des Theaterstücks „Hitlerjunge Salomon“ 2004, in dem die Schule seine Geschichte während der NS-Zeit für die Bühne umgearbeitet hatte, und seine Rede danach beeindruckte alle 70 Mitwirkenden tief. Noch im letzten Jahr hat er drei digitale Lesungen vor Ort gehalten, nach denen er authentisch und einfühlsam wie schon viele Male zuvor nach seinem eindringlichen Vortrag die Fragen der Schüler beantwortete. Über 20 Jahre war er unermüdlich für eine politisch und gesellschaftlich bessere Welt im Einsatz. Gelesen hat er in allen Teilen Deutschlands, aber auch zum Beispiel in Japan, in Mexiko oder in Russland.
„Im letzten April konnte unsere Schulleiterin Sabine Hansen ihn noch in Tel Aviv besuchen. Nun ist er im Alter von 97 Jahren in Tel Aviv (Givatayim) gestorben. Er war ein sehr besonderer Mensch – und das nicht nur, weil er die politischen Entwicklungen in Europa stets genauso gut kannte wie die aktuellen Bundesliga-Ergebnisse. Ab Montag letzter Woche haben wir in der Pausenhalle einen Gedenkort eingerichtet. Dort kann man nun in jeder Pause ganz unterschiedliche Generationen unserer Schüler/innen dabei beobachten, wie sie bewegt letzte Worte für Sally finden. Seine Reise geht zu Ende; sein Vermächtnis für das AvH wird bleiben“, so Nicole Seiler von der AvH.