S6 und Nachbarschaftsgarten in Koexistenz

S6 und Nachbarschaftsgarten in Koexistenz.

Matthias Czech sieht S6-Linie als Gewinn.

Die S6 soll zukünftig die Bahntrasse Hauptbahnhof-Neugraben mit zusätzlichen Zügen und einer kürzeren Taktung attraktiver und stabiler machen. Durch mehr Züge können dann statt jetzt 15.000 etwa 21.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung die S-Bahn über die Elbe nutzen. Hierzu werden allerdings nicht nur mehr Waggons gebraucht, sondern auch die Strom-, Weichen- und Signaltechnik muss ausgebaut werden. Die Linie S6 soll ab 2029 eine Verstärkung bringen.
Der Neugrabener SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Verkehrspolitiker Matthias Czech sagt zu den Planungen. „Um die Stromversorgung der zusätzlichen Züge sicherzustellen, werden Gleichrichterwerke in Veddel, Kornweide, Heimfeld und Neuwiedenthal die Verstärkung der Bahnstromversorgung ermöglichen. Um das Gleichrichterwerk, das in etwa die Größe eines einstöckigen Einfamilienhauses haben wird, in Neuwiedenthal bauen zu können, muss leider der Nachbarschaftsgarten umziehen. Dieser ist aktuell auf der Fläche neben der P+R-Anlage Neuwiedenthal beheimatet und bekommt zukünftig eine neue 1500 Quadratmeter große Fläche an der Straße Lange Striepen, bei der Grundschule an der Haake. Ich freue mich sehr, dass das Projekt im Stadtteil erhalten bleibt und die Verkehrsbehörde den Umzug mit 48.000 Euro unterstützt. Hier zeigt sich, dass der Ausbau des ÖPNV sich gut mit lokalen Interessen und gemeinnützigem Engagement vereinbaren lässt.“
Für die neue Linie S6 habe die Verkehrsbehörde zehn Fahrzeuge eingekauft. Damit können die Linien S3, S5 und S6 zwischen Hauptbahnhof und Neugraben künftig mit bis zu drei Zügen im 10-Minuten-Takt fahren. Parallel zum S-Bahn-Korridor nach Harburg/Neugraben wird auch der Korridor nach Bergedorf ertüchtigt. In die beiden Maßnahmen investiert der Staat in Summe 425 Mio. Euro und setzt damit 15 Einzelmaßnahmen um. Bis 2026 hat der Senat für die neue Strom-, Weichen- und Signaltechnik insgesamt rund 92 Mio. Euro im Haushalt hinterlegt. Bereits in diesem Halbjahr soll die Korridor-Modernisierung mit dem Bau erster Gleichrichterwerke beginnen, kündigt Czech an.
Der SPD-Mann abschließend: „Ich freue mich, dass mit dieser wichtigen Investition ins Bestandsnetz die zunehmenden Mobilitätsbedürfnisse der Hamburgerinnen und Hamburger berücksichtigt werden und die Leistungsfähigkeit der klimafreundlichen Schiene verbessert wird. Durch die Modernisierung stabilisieren wir das gesamte S-Bahn-System und machen es flexibler. Dadurch wird der S-Bahn-Verkehr zuverlässiger und weniger störanfällig werden. Wir können hier die Kapazität um 40 Prozent pro Stunde und Richtung steigern.“