Problemlagen sollen gemeinsam und abgestimmt bearbeitet werden

Problemlagen sollen gemeinsam und abgestimmt bearbeitet werden.

Phoenix-Viertel: Bezirksamt will mit Projekt gegensteuern.

Zunehmend prägen Schlagzeilen wie Drogenhandel, illegales Glücksspiel, illegale Wettangebote, Gewaltdelikte und Kulturvereine mit kriminellem Hintergrund das Phoenix-Viertel. Erst unter der Woche wurde die Polizei wieder zu einer Messerstecherei mit einem Verletzten gerufen. Dabei soll es um die Eintreibung von Schulden gegangen sein. Die im Viertel gelegene Wilstorfer Straße wird zwischenzeitlich als die gefährlichste Straße Hamburgs bezeichnet. Diesen zweifelhaften Ruf hatte die Straße seit den 1970er-Jahren schon einmal inne. immer wieder gab es Bestrebungen, die Gegend auf Vordermann zu bringen – genutzt hat es nichts. Seit Ende der 1990er-Jahre wurde durch massive staatliche Hilfen seitens des Senates versucht, das Phoenix-Viertel zum lebenswerten Quartier zu machen. Nach anfänglichen Erfolgen dominieren seit einigen Jahren wieder Kriminalität, Vermüllung und Vandalismus die Szenerie.
Das Bezirksamt Harburg versucht, dieser erneuten, negativen Entwicklung entgegenzusteuern. Die Müllabfuhr holt wöchentlich mehrfach illegal entsorgten Müll ab. Eine Stelle für ein Quartiersmanagement, verbunden mit der Erarbeitung eines Konzeptes, wurde ausgeschrieben. Dies sind aber nur erste Schritte.
Vor diesem Hintergrund hatte die SPD die Verwaltung aufgefordert, Gespräche mit den einschlägigen Fachbehörden wie BIS/Polizei, Sozialbehörde, BSW u.a. zu führen, wie und in welcher Form eine unterstützende Zusammenarbeit ermöglicht werden kann und zu prüfen, wie und in welcher Form im Nachgang ein deutlich optimierter Einsatz von Ressourcen möglich sei.
Das Bezirksamt Harburg verwies in seiner Antwort auf bereits vor einiger Zeit ins Leben gerichtete Gesprächsformate sowohl auf Leitungsebene als auch auf Arbeitsebene mit den Harburger Polizeidienststellen. In deren Rahmen sei ein enger Austausch zu Problemlagen und Handlungsansätzen im Phoenix-Viertel (PV) erfolgt. „Darüber hinaus hat das Bezirksamt am 5.10.22 auf Einladung der Harburger Bezirksamtsleiterin ein Gespräch mit den Senatsvertretungen der Sozialbehörde, Behörde für Inneres und Sport (BIS), Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB), Finanzbehörde (FB), Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) mit dem Ziel geführt, mit den Senatsvertretungen ein koordiniertes Vorgehen zu entwickeln, um die im Bezirk wahrgenommenen Problemlagen im PV gemeinsam und abgestimmt zu bearbeiten“, berichtet das Bezirksamt.
Es sei beabsichtigt, so das Bezirksamt, für die Steuerung des Verfahrens ein Projekt mit einer Laufzeit von rund fünf Jahren einzusetzen. Folgende Themen sollen in diesem Prozess bearbeitet werden: Gewerberecht/Glücksspielaufsicht, Bau- und Planungsrecht, Immobilienstrategie, Öffentlicher Raum, Klimaschutz, Wohnraumschutz, leistungsfähige soziale Einrichtungen und Gestaltung des Sozialraumes, listet das Bezirksamt auf.
Das Bezirksamt habe zur Schärfung der Zielsetzung und Konkretisierung der Aufgabenstellung einen dezernatsübergreifenden, internen Workshop im Dezember 2022 durchgeführt. Derzeit würden die Ergebnisse ausgewertet und die nächsten Schritte geplant, teilte das Bezirksamt mit.