Kleiner Mann ganz groß

pm -Gleich gegen vier Göttinger setzte sich am Dienstag Justus Hollatz (Nr. 21) durch

Kleiner Mann ganz groß.

Towers siegen gegen Göttingen in letzter Sekunde.

Mit einer neuen persönlichen Bestleistung und den letzten sieben Punkten sichert TJ Shorts den Hamburg Towers den 93:91-Heimsieg gegen die BG Göttingen.
Nach zwei Auswärts-Niederlagen gegen Bayreuth und Crailsheim konnten die Toweres am Dienstag in eigener Halle wieder einen, wenn auch nur knappen Sieg – 93:91 gegen Göttingen — verbuchen. Den Erfolg konnten die Wilhelmsburger in letzter Sekunde verbuchen
TJ Shorts misst 1,75 Metern, ist derzeit der kleinste Spieler der easyCredit BBL. Beim 93:91-Sieg spielte der Point Guard ein weiteres Mal in dieser Spielzeit groß auf, markierte die letzten sieben Punkte des Teams von Pedro Calles, stellte mit 24 Zählern eine neue persönliche Bestleistung auf und sicherte mit einem Risikowurf, den manch anderer Spieler nicht in Erwägung gezogen hätte, den knappen Erfolg.
Nach holprigem Start gehörten die ersten Szenen seinen Guard-Kollegen Hollatz und DiLeo – mit TOP10-Bewerbungen ebneten sie den Weg zum ersten Vorsprung. Doch den Towers fehlte die offensive Konsequenz, nach einem Göttinger 9:0-Lauf leuchtete zum Ende des ersten Viertels ein 21:21 auf der Anzeigetafel. Mit fünf schnellen Punkten bauten die Veilche aus Niedersachsen ihren Run viertelübergreifend auf 14:0 aus und sicherten sich ihre erste Führung des Abends. Anschließend war es zunächst das Duo Kotsar-Swing, dann der bärenstarke Hollatz – 13 seiner 15 Punkte erzielte der Youngstar bis zur Pause – die die Towers mit einem 12:0-Run erstmalig zweistellig in Front brachten. Die Teams gingen mit einem 49:40für die Wilhelmsburger in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel brauchten die Towers einige Anläufe, um ihren Rhythmus wiederzufinden. Mit sechs schnellen Punkten verhalf Patrick Spencer seinem Team zur höchsten Führung des Abends (57:44). Erneut gelang es den Hamburgern jedoch nicht, ihr Momentum aufrechtzuerhalten – die Würfe von der Dreier-Linie fanden ihr Ziel nicht. Stattdessen verkürzten die Göttinger abermals. Erst ein unsportliches Foul von Jordan Swing brachte die Initialzündung für einen Schlussspurt im dritten Viertel, sodass die Hamburg Towers mit einer 73:63-Führung in die letzten zehn Minuten starten konnten. Angeführt von Osaro Jürgen Rich erhöhten die Towers noch einmal auf 13-Punkte. Göttingen schien in der Folge sichtlich verunsichert und für die Hanseaten hätte es eigentlich ein ruhiges Fahrwasser sein müssen. Das Gegenteil trat ein. Mit einer Auszeit verhalf Roel Moors seinem Team, alle Irritationen abzuschütteln – vier Dreier von Göttingens Topscorer Rihards Lomazs, gegen den die Hamburger kein Mittel fanden, brachte Göttingen zwei Minuten vor dem Ende wieder auf einen Punkt heran. Doch dann begann die stärkste Phase von TJ Shorts. Der Guard hatte immer die richtige Antwort parat, erzielte die letzten sieben Punkte aufseiten der Hamburg Towers und sorgte mit einem Mitteldistanzwurf 1,3 Sekunden vor Ende für die Entscheidung. Kleiner Mann ganz groß.
Am Sonntag folgt ab 15 Uhr in Frankfurt das letzte Spiel der Towers in der Hauptrunde, bevor es – erstmals in der noch jungen Geschichte der Wilhelmsburger – in die Playoffs geht.