„Ich bin eine völlig überzeugte Europäerin“

Gute Stimmung beim Neujahrsempfang der CDU Harburg-Mitte: (von links) Dennis Thering Vorsitzender der CDU-Fraktion Kandidatin zur Europawahl Dr. Freya Gräfin Kerssenbrock Ortsvorsitzender und Bürgerschaftsmitglied Birgit Stöver und Bürgerschaftsmitglied André Trepoll aus Süderelbe Foto: au

„Ich bin eine völlig überzeugte Europäerin“.

Neujahrsempfang der CDU Harburg-Mitte.

Die CDU Harburg-Mitte hatte vergangenen Sonntag zum traditionellen Neujahrsempfang in das Landhaus Jägerhof geladen – und mehr als 100 Gäste waren der Einladung von Ortsvorsitzender und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft Birgit Stöver gefolgt. Ehrengäste und Redner an diesem Tag: der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion Dennis Thering und die Kandidatin zur Europawahl Dr. Freya Gräfin Kerssenbrock. Aber auch altbekannte Gesichter wie die ehemalige Senatorin Herlind Gundelach, der CDU-Spitzenkandidat für die Bezirksversammlung Rainer Bliefernicht, der Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll aus Süderelbe, der langjährigen Bezirkshandwerksmeister Dierk Eisenschmidt und viele mehr hatten den Weg nach Hausbruch gefunden.
In ihrer Begrüßungsrede an die Gäste wurde es für Birgit Stöver anfangs sehr emotional, als sie ihrer im vergangenen Februar verstorbenen Mutter Helga Stöver gedachte. „Sie fehlt überall – in der Familie, in Ihrer Mitte, sie fehlt als Ansprechpartnerin. Das ist ihr Empfang, den hat sie aufgebaut“, so die 53-Jährige.
Ihr Blick auf das Jahr 2023 fällt kritisch aus. „Das war ein schwieriges Jahr“. Ukraine-Krieg, der terroristische Angriff der Hamas auf Israel und die damit einhergehende erneute Eskalation im Nahost-Konflikt, Hass und Gewalt auf Deutschlands Straßen, auch in Harburg. Diese seien in jeder Form abzulehnen, Antisemitismus und Rassismus zu verurteilen. Auch die derzeit im Bund regierende Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP kam bei ihrer Analyse nicht gut weg. „Die Ampel ist überfordert. Die Menschen fühlen sich nicht mehr verstanden. Die Stimmung kippt offensichtlich.“ Weitere lokale Themen waren der Verkehr in Harburg, das ehemalige Karstadt-Gebäude oder aber auch Erfolgsgeschichten wie HVV Hop oder der Umbau von Bäderland.
Auch Dennis Thering, designierter Spitzenkandidat der CDU für die Bürgerschaftswahl, resümierte, dass es gut sei, „dass wir 2023 hinter uns gelassen haben!“ Der Oppositionsführer ließ naturgemäß kein gutes Haar an der rot-grünen Regierung in Hamburg. „Peter Tschentscher entscheidet und gestaltet nicht, sondern er verwaltet nur“, so der 39-Jährige, der die Zukunft Hamburgs in den Händen der CDU sieht. „Wir werden ein gutes Ergebnis einfahren, jeder Bezirk braucht frischen Wind“, zeigte er sich optimistisch bezüglich der Bezirksversammlungswahl in diesem Jahr. Neben der inneren Sicherheit bekannte sich Thering eindeutig zum Bau der A26-Ost, die unter anderem bei den Umweltverbänden stark in der Kritik steht: Die A26-Ost ist nicht verhandelbar!“ Über mögliche Koalitionspartner bei der Bürgerschaftswahl in 2025 äußerte sich Thering hingegen nicht, sondern zeigte sich selbstbewusst: „Ich will CDU pur!“
Einen überzeugenden Auftritt legte auch die Kandidatin zur Europawahl, Dr. Freya Gräfin Kerssenbrock, hin. Die Verwaltungsrichterin, Mutter zweier Kinder und Dackelbesitzerin stellte sich selber und ihre Motivation zur Kandidatur für die Europawahl den Gästen vor. „Ich bin eine völlig überzeugte Europäerin. Wir als CDU müssen die AfD in die Schranken weisen mit ihrem extremistischen Gedankengut“, erläutert die 37-Jährige. Allerdings: Die AfD tue auch weh, weil sie die Finger in die Wunde lege, unter anderem beim Thema Migration. Die Zahl der Migranten müsse reduziert werden. So sprach sich Kerssenbrock unter anderem dafür aus, Asylverfahren nicht mehr auf europäischem Boden durchzuführen. Weitere Themen auf ihrer Agenda für Europa: Wirtschaft und Künstliche Intelligenz. „Hamburg braucht eine starke Stimme in Brüssel“, warb die Verwaltungsrichterin für sich.