Fuß- und Radweg entsteht bis Juni am ehemaligen Bahndamm

pm -Ralf Neubauer (li.) und Falko Droßmann auf dem ehemaligen Bahndamm jetzt eine Schotterpiste hinter dem Bodemannheim wo in wenigen Monaten Fußgänger und Radfahrer unterwegs sein werden

Fuß- und Radweg entsteht bis Juni am ehemaligen Bahndamm.

Ralf Neubauer und Falko Droßmann stellten Baumaßnahme vor.

Vom Bodemannheim und der gleich nebenan liegenden Seniorenwohnanlage ist es eigentlich – aber nur eigentlich – ein Katzensprung in die Ortsmitte. Keine fünf Minuten Gehweg. Der aber hat es in sich, denn der Norderschulweg, der auf der Höhe der Marktfläche in den Norderdeich mündet, endet in einer massiven Steigung – für die Senioren in den beiden Wohneinrichtungen ein kaum zu überwindendes Hindernis. Viele der alten Bewohner verzichten aus diesem Grund, öfter als es ihnen lieb ist darauf, regelmäßig am Markt einzukaufen, ein Café zu besuchen oder Geldgeschäfte in der Sparkasse zu erledigen. Das soll sich jetzt ändern.
Wie Ralf Neubauer (SPD), Vorsitzender des Regionalausschusses Finkenwerder und der Bezirksamtsleiter Falko Droßmann am Mittwoch vor Ort mitteilten, soll auf einem Teilstück der ehemaligen Hafenbahn-Gleise – zwischen Osterfelddeich und Norderdeich, unmittelbar hinter dem Bodemannheim verlaufend – ein 3 Meter breiter Fuß- und Radweg entstehen. Erste bauvorbereitende Maßnahmen – der Rückschnitt von Buschwerk – wurden bereits durchgeführt, im März beginnen die eigentlichen Arbeiten. Die Fertigstellung ist für Juni vorgesehen. Das aber ist nur der Anfang. Neubauer: „Mittelfristig soll diese Vorzugstrasse des Radschnellweg-Korridors Stade-Hamburg, Abzweigung Neugraben-Finkenwerder, weiter ausgebaut und beleuchtet werden. Die noch vorhandenen Brücken sollen weiter genutzt werden, um komfortablen, sicheren und attraktiven Radverkehr zu ermöglichen. Im südlichen Teil soll vorrangig Radverkehr, im nördlichen Teil zwischen Uhlenhoffweg und Steendiek auch Fußverkehr ermöglicht werden.“ Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Anschluss an den Radschnellweg erfolgt ist, muss der Fuß- und Radweg auf dann 5 Meter verbreitert werden.
Die Maßnahme kostet einen hohen sechstelligen Betrag. Droßmann: „Der Weg auf dem ehemaligen Bahndamm ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung fahrrad- und fußgängerfreundliche Verkehrsflächen auf Finkenwerder.“ Die Mittel kommen aus dem Fond für den Veloroutenausbau der Verkehrsbehörde und kosten den Bezirk zur Freude von Droßmann keinen Cent. Die letzten Gleismeter waren im Jahr 2012 entfernt worden. Einige Finkenwerder können sich noch daran erinnern, wie Züge der Hafenbahn im Schritttempo – zunehmend seltener – durch Finkenwerder ratterten. Ziel war zumeist die Deutsche Werft auf der Rüschhalbinsel. Mit ihrer Schließung 1976 nahm der Schienenverkehr zusehends ab, Airbus legte wenig Wert auf eine Schienenabindung. Gelegentlich rollten dann noch bei einigen wenigen Anlässen Nostalgiezüge nach Finkenwerder. Die Kosten für den Erhalt von Schienen und Brücken war im Verhältnis zu ihrer seltenen Nutzung jedoch viel zu hoch, sodass sich HPA entschloss, darauf zu verzichten.