„Aber Freude gemacht hat es immer“.
Ehrung für 70 Jahre Mitgliedschaft.
Die goldenen Ehrennadeln sind so klein, dass sie an einen Kragen passen. Doch der Grund, warum Gertrud und Ernst Singer aus Fischbek sie stolz in ihren Händen halten, ist um ein Vielfaches größer: Das Ehepaar ist seit nunmehr 70 Jahren Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Mehr als 65 Jahre davon haben sich beide zudem ehrenamtlich für das DRK Hamburg-Harburg engagiert.
Dafür gab es jetzt von zwei Präsidiumsmitgliedern des DRK-Kreisverbandes Hamburg-Harburg e.V. nicht nur Ehrennadeln und Urkunden, sondern vor allem ein herzliches Dankeschön. Peter Holst, DKR-Harburg-Vizepräsident: „Die Verbundenheit der Singers und ihre ehrenamtliche Unterstützung sind einzigartig.“ Und Dr. Andreas B. Kummer, Leiter Ehrenamtliche Sozialarbeit, ergänzt: „Ehrenamtliche Hilfe ist unverzichtbar, das DRK lebt davon. Was die Singers geleistet haben, kann man gar nicht genug würdigen.“
Wenn das Ehepaar das hört, müssen beide lächeln. Zum DRK zu gehören und ehrenamtlich zu helfen, ist für sie selbstverständlich. Ihre Eltern haben es ihnen vorgelebt und mit ihrer Tochter Ilka ist jetzt die dritte Generation der Familie im DRK aktiv.
Als junges Mädchen war Gertrud Singer, heute 83, im Jugendrotkreuz engagiert und setzte sich anschließend bis ins hohe Alter in der Behindertenarbeit und im Betreuungsdienst ein. Ihr Mann trat mit 17 Jahren in das DRK Harburg ein und unterstützte zuerst in einer Sanitätseinheit, dann beim Rettungsdienst, schließlich als Zugführer des technischen Zugs und leitete die Betreuungsstelle Harburg.
Kennengelernt hat sich das Paar bei einer Sanitätsübung: „Eine derjenigen, die einen Verband angelegt bekam, war Gertrud. Und sie ist mir gleich aufgefallen“, erinnert sich Ernst Singer. Erzählt der 87-Jährige von früher, dann geht es auch um Großereignisse wie zum Beispiel die Sturmflut 1962: „Die Alarmierung kam nachts. Ich war mit einem Einsatzfahrzeug unterwegs, wir haben Personen evakuiert. An der Cuxhavener Straße kam es zu einem Unfall. Das Auto war Schrott, das Knie auch.“
Mehr als sechs Jahrzehnte waren die Singers ehrenamtlich aktiv, bis zum Beginn der Pandemie halfen sie noch bei den Blutspende-Terminen mit. Die Stunden, die beide in ihrem Leben für das DRK eingesetzt haben, lassen sich nicht zählen. „Aber Freude gemacht hat es immer“, stellt Gertud Singer fest.