Rundumsanierung: Theaterschiff auf der Behrenswerft

pm -Michael Frowin (li.) und Heiko Schlesselman: Man merkt in jeder Ecke: Es ist ein richtiges Schiff.

Rundumsanierung: Theaterschiff
auf der Behrenswerft.

Tees Behrens freut sich über Auftrag.

Auf Finkenwerder hat man immer ein Faible für Schiffe. Doch von dem Schiff das vor einigen Tagen den Stadtteil angesteuert hat, bekommen die Finkenwerder so gut wie nichts zu sehen. Es liegt, Christo-like, gut verhüllt, auf der Behrenswerft und – es ist ein ganz besonderes Schiff: Es ist das Theaterschiff, das in der Vergangenheit mit seinem Betreiber und jüngst verstorbenen Eberhard Möbius verbunden war. Er hatte es 1974 erworben. Wie Heiko Schlesselmann, seit 2012 Geschäftsführer – die Familie hatte das Schiff im Jahr 2000 erworben – erläuterte, wird das Schiff bis Ende September einer Grundsanierung unterzogen. Die Werftaufenthalte der letzten Jahre – u.a. bei Blohm & Voss – hatten eher kosmetischen Charakter, „jetzt geht es an die Substanz,“ so Schlesselmann. Am Donnerstag machten sich Behördenvertreter – denn die Kulturbehörde hat die Sanierung mit einem Batzen Geld nebst weiteren Bundesmitteln erst möglich gemacht – vor Ort ein Bild über den Zustand des Schiffes. Mit Spachteln, Taschenlampen und Messegräten waren die Fachleute angerückt, um sich ein Bild vom Zustand des Schiffes – zum ersten Mal auf der Behrenswerft – zu machen. Fest steht: Alle alten Farbschichten des über 100 Jahre alten Schiffes, das selbständig fahren kann, müssen abgetragen werden damit ein neuer Korrosionsschutz angebracht werden kann; der Holzboden im Schiffsrumpf wird erneuert und auch die alte Dämmung wird ersetzt, ebenso der Deckenbereich vor dem Kassenhäuschen. Auch Teile der Technik sowie der Garderobenponton werden einer Sanierung unterzogen. Schlesselmann: „Allein 500.000 Euro der veranschlagten Kosten von 1,3 Millionen Euro entfallen auf das Schiff. Aber auch Eigenmittel die das Theaterschiff mit seinen 120 Plätzen – es hat sein zuhause am Nikolaifleet – selbst erwirtschaftet hat, kommen zum Einsatz.“ Bis zum Ende der Sanierung ist das Theaterschiff in die Flusschifferkirche am Baumwall ausgewichen. Anschließend bezieht es Quartier in der HafenCity, weil die Arbeit am Nikolai-Sperrwerk bis zum Herbst nicht abgeschlossen sein werden. Das hindert den künstlerischen Leiter Michael Frowin (seit 2007) – Autor, Schauspieler und Regisseur – der das Theater gemeinsam mit Schlesselmann leitet, nicht daran, das Programm für die 45 Spielzeit unter den vorgegebenen Hygienebedingungen – zu planen. Der Vorverkauf läuft. Das ändert aber nichts an der Tatsache, „dass wir unverändert auf Sicht fahren,“ so Frowin. Weitere Informationen zum Programm unter www.theaterschiff.de