Kunst schafft Begegnung

gd -Sly Kristicevic vom Habibi-Atelier gab den Hobbymalern hilfreiche Tipps beim Welttag der seelischen Gesundheit in den Harburg Arcaden Foto: gd

Kunst schafft Begegnung.

Welttag der seelischen Gesundheit in den Arcaden.

(gd). Zum Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober fand eine gemeinsame Veranstaltung des AK „einander begegnen…“, der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Hamburger Süden (PSAG) und den Harburg Arcaden statt. Ziel dieser Veranstaltungen in vielen Stadtteilen von Hamburg war es, anlässlich des Welttags der seelischen Gesundheit, Menschen mit und ohne psychische Verletzung Begegnungsmöglichkeiten anzubieten. Für den Bereich Harburg hat diese zentrale Begegnung im Erdgeschoss und Obergeschoss der Harburg Arcaden stattgefunden.
Mit dem Habibi-Atelier hieß es: „Male deine Stimmung“ auf einer Leinwand von zehn Metern. Alle Menschen waren eingeladen, gemeinsam oder gemeinschaftlich ein Kunstobjekt zu erschaffen, auf dem sie die aktuelle Stimmung malen können. Die verschiedenen Künstler vom Habibi-Atelier standen unterstützend allen Kreativen zur Seite. Das fertige Kunstwerk wird bis zum Dezember in verschiedene Bilder geteilt und für die Tauschaktion vom Habibi-Atelier zugunsten Obdachloser zur Verfügung gestellt.
Eine traurig-komische Lesung mit dem Titel „Ich bin so wunderbar gemacht“ von und mit Daniela Menge fand ab 15 Uhr im Obergeschoss statt: Die junge Schauspielerin Doris Glas landet in der Psychoklinik ihres Heimatkaffs. Mit Karacho stürzt sie sich in diese neue Welt. Doch wie soll das Leben nach der Klinik weitergehen? Es lesen Teilnehmerinnen der Theatergruppe von Der Hafen VpH e.V. und Daniela Menge.
Zu 16 Uhr hatte Stefan Kinzel vom Betreuungsverein Insel e.V. zum Vortrag „Ich-sorge-vor“ eingeladen. Die Besucher erhielten Informationen über Vorsorgevollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügung. Stefan Kinzel beantwortete die Frage: Was kann ich vorbeugend dafür tun, damit kein Fremder über beziehungsweise für mich entscheidet im Notfall?
Viele Menschen sind über lange Zeit in ihrem Leben großen Belastungen ausgesetzt. Auf Dauer kann dadurch ihr seelisches Wohlbefinden stark beeinträchtigt werden. Ihre Seele leidet. Auch kann es passieren, dass Menschen psychisch erkranken oder eine bereits vorhandene psychische Erkrankung sich verschlechtert. So erkranken beispielsweise seit vielen Jahren immer mehr Menschen an Depressionen. 1992 wurde dieser internationale Tag durch die World Federation for Mental Health mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen. Seitdem finden jährlich am 10. Oktober weltweit zahlreiche Aktionen statt. Ziel ist es, dass Menschen jeden Alters in psychischen Krisen sich trauen, ihre Probleme offen anzusprechen, rechtzeitig Hilfe erhalten und Akzeptanz in der Gesellschaft erfahren. Psychische Erkrankungen betreffen uns alle und dürfen kein Tabuthema mehr sein.