Lediglich zwei Beschwerden im Jahr 2019

Lediglich zwei Beschwerden im Jahr 2019.

NOW stellt Fettsäureproduktion ein.

Es weht ein frischer Wind in den Nordischen Oelwerken (NOW), seit Thomas Carroux die Geschicke der am Veringkanal gelegenen Traditionsfirma leitet. Und anscheinend nicht nur da, sondern auch um die Firma drumherum, wie eine Schriftliche Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Michael Weinreich offenbart: Gab es in den Jahren 2014 bis 2016 durchschnittlich eine Beschwerde pro Woche, haben sich diese in 2017 auf 16 beziehungsweise 2018 auf 17 reduziert. Und bis September dieses Jahres sind bei den zuständigen Behörden lediglich zwei Beschwerden wegen üblicher Gerüche die NOW betreffend eingegangen. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die strengen Auflagen der Umweltbehörde, die der NOW seit 2013 – unter anderem auf Druck der Politik und Anwohnerinitiativen – auferlegt worden sind (der Neue RUF berichtete).
Carroux, der seit März 2017 zu 100 Prozent Eigentümer und Geschäftsführer der NOW ist, hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, das Image der Firma verbessern zu wollen. „Aus den NOW was Gutes machen“ – ich möchte diesem Anspruch in jeder Beziehung gerecht werden und nicht nur das Thema Geruchsemissionen nachhaltig lösen“, so Carroux. Nun ist der 58-Jährige sogar noch einen Schritt weitergegangen: „Nach einer sorgfältigen Analyse bin ich zu dem Schluss gekommen, dass nur ein ‚großer‘ Schritt viele Herausforderungen gleichzeitig, schnell und nachhaltig lösen wird. Deshalb habe ich entschieden, das Geschäftsmodell an einem zentralen Punkt so zu verändern, dass wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem zukunftsorientierten und nachhaltig produzierenden Unternehmem machen“, so Carroux. Konkret heißt das: Im Juli dieses Jahres wurden die zwei energieintensiven Spaltungsprozesse von Fettsäuren eingestellt, nun konzentrieren sich die NOW auf die Produktion von Glycerin. „Für die Umwelt bedeuten diese Maßnahmen, dass wir für die NOW den Gasverbrauch und damit den CO2-Fußabdruck um bis zu 40 Prozent reduzieren“. Außerdem könne man dadurch auch sowohl den Verbrauch von Wasser als auch die Entstehung von Abwasser jeweils um rund 50 Prozent reduzieren. Michael Weinreich freut sich über die positive Entwicklung: „Über Jahre hat der Gestank der Nordischen Ölwerke die Bewohnerinnen und Bewohner von Wilhelmsburg stark belastet. Die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen und die Beendigung der Fettspaltung sind ein Erfolg unseres politischen Drucks. Die Lebensqualität im Stadtteil hat sich dadurch stark verbessert.“