„Wir sind noch da!“

„Wir sind noch da!“.

Kirchen bieten Angebote zur Betreuung an.

Wegen der Corona-Krise ruht das Alltagsleben mehr und mehr. Auch die Religionsgemeinschaften müssen alle Gottesdienste und Veranstaltungen wenigstens bis zum 30. April absagen. In den evangelischen Kirchengemeinden treffen sich nun weder Konfirmanden noch Senioren, die Chöre schweigen und es gibt weder Sozialberatung noch Angebote für die Kinder. Taufen, Trauungen und Konfirmationen müssen verschoben werden. Selbst die Osterbotschaft muss nun ganz andere Wege finden, um zu den Bürgern zu kommen. Für viele Gemeindeglieder ist es eine belastende Situation, dass sie ihre Sorgen und Ängste, die sie zurzeit im Blick auf die Corona-Krise auf dem Herzen haben, nicht in der Kirche mit anderen teilen dürfen. Für die jüngeren Generationen, die mit der digitalen Welt vertraut sind, gibt es seitens der Kirchen über das Internet vielfältige Angebote. Aber besonders für ältere Menschen, die oft alleine leben, wächst so auch die Angst vor Vereinsamung, weil gerade sie noch mehr als alle anderen durch das Coronavirus bedroht sind und unbedingt zu Hause bleiben sollen. Ihnen fehlen Kontakt und Austausch mit vertrauten Menschen.
Die evangelischen Pastorinnen und Pastoren der Region Süderelbe möchten deshalb ein Zeichen setzen und sagen: „Wir sind noch da!“ Auch wenn Besuche im Moment nicht ratsam sind, so kann man doch telefonisch in Kontakt treten und sich im Gespräch das Herz erleichtern. Sie möchten Mut machen, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Sie haben Zeit für die Bürger. Die Pastorinnen und Pastoren dürfen zwar nicht mehr zum Gottesdienst einladen, aber sie bieten an, dass sie sonntags zur Gottesdienstzeit Herzensanliegen ihrer Gemeindeglieder in ihren Kirchen im Gebet vor Gott bringen. Und wer mag, schickt noch gleich ein Foto von sich selbst mit, sodass sich die leere Kirche wenigstens in Form von Fotos mit Gemeindegliedern füllt. Das kann per Post geschehen oder per E-Mail. Die Gebetsanliegen können gerne auch per Telefon durchgegeben werden.
Auch die Kirchenbüros bleiben weitestgehend zu den bisherigen Öffnungszeiten telefonisch und darüber hinaus per E-Mail erreichbar.
Wichtig ist es den Pastorinnen und Pastoren auch, auf die vielfältigen Unterstützungsangebote hinzuweisen für Menschen, die Hilfe bei Einkäufen brauchen. Auch sie nehmen gerne Hilfsangebote und Bitten um Unterstützung entgegen. https://aktuelles-aus-suederelbe.de/corona-hilfe/
Und sie laden ein, sich an der Aktion „Licht der Hoffnung“ zu beteiligen: Alle Menschen können dabei sein und allabendlich um 19.30 Uhr zu Hause eine Kerze oder ein Licht ins (offene) Fenster stellen und ein Gebet sprechen: für den Ort, das Land, die Welt und natürlich für sich und ihre Liebsten auch. So betet jeder Haushalt für sich, doch beim gemeinsamen Gebet wissen sich dabei alle mit allen verbunden. Und wenn Sie Gelegenheit haben, den Kirchturm in den Blick zu nehmen, finden sie demnächst dort eine Mutmachbotschaft.
Ein letzter Tipp: Unter der Telefonnummer 69603907 wird ab dem 29. März jeder Woche eine Telefonandacht aus Süderelbe zu hören sein.
Ein wichtiger Hinweis zu Trauerfeiern und Beerdigungen. So sagt es die jüngste Meldung der Nordkirche: „Trauerfeiern in geschlossenen Räumen wie Kirchen, Kapellen oder Trauerhallen sind vorerst ausgesetzt. Das gilt für Urnen- und Erdbestattungen. Kirchliche Bestattungen sollen im Bereich der Nordkirche bis auf Weiteres nur noch unter freiem Himmel am Grab und im engsten Familienkreis stattfinden.“ Diese Maßgabe ist für Trauernde und Angehörige natürlich sehr belastend. Aber es ist denkbar, zu einem späteren Zeitpunkt eine Form des würdigen Abschieds, wie beispielsweise einen Gedenkgottesdienst, zu gestalten!
Digitale Angebote finden Bürger beispielsweise unter:
https://www.kirche-hamburg.de/nachrichten/details/corona-zum-trotz-digitalegemeinde.html
https://www.youtube.com/playlist?list=PLks8wp5k7ZnhpSvXjSNMAttk94hku9h4t
https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten-detail/nachricht/wir-sind-digitalenordkirche/