Weichenstellung für Neubau der Köhlbrandquerung

Weichenstellung für Neubau der Köhlbrandquerung.

Bundesminister Scheuer stellt finanzielle Förderung in Aussicht.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat vergangenen Donnerstag mit Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, eine gemeinsame Absichtserklärung über die Erneuerung der Köhlbrandquerung unterzeichnet. Zugleich stellte er eine Bundesförderung in Aussicht. Diese wird auch von Rüdiger Kruse, Hauptberichterstatter für Verkehr und digitale Infrastruktur im Haushaltsausschuss des Bundestags, und Johannes Kahrs, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss, unterstützt, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Die Logistik erfüllt eine Querschnittsfunktion für alle Branchen unserer Wirtschaft. Die Köhlbrandbrücke entlastet seit Jahrzehnten innerstädtische Quartiere von Wirtschaftsverkehren. Sie ist mehrere Jahrzehnte alt und muss ersetzt werden. Wir brauchen eine neue Köhlbrandquerung, die die bisherige Funktion übernimmt und zugleich innovative Möglichkeiten für den Transport von Waren aufnimmt. Ich begrüße die Entscheidung des Bundes, sich an einer zeitgemäßen Lösung zu beteiligen“, erklärt Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher.
Die Köhlbrandbrücke wurde 1974 eingeweiht und verbindet die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn 7. Mit einer Gesamtlänge von über 3600 Metern und einer lichten Höhe von 53 Metern ist sie eine der bekanntesten Schrägseilbrücken Deutschlands. Zugleich ist die Köhlbrandbrücke eine der wichtigsten Verkehrsachsen über die Süderelbe: Über sie wird ein erheblicher Anteil des hafenbezogenen Fern- und Wirtschaftsverkehrs abgewickelt.
Der NABU kritisiert hingegen die Absichtserklärung. So sei es grundsätzlich zu begrüßen, dass sich der Bund bei der Finanzierung einer neuen Köhlbrandquerung stärker finanziell engagieren will. Rund die Hälfte der Kosten zu übernehmen werde jedoch nicht ausreichen. Da die Kosten der Köhlbrandquerung statt der ursprünglich geplanten eine Milliarde Euro mittlerweile auf über drei Milliarden Euro angeschwollen seien, würden trotzdem immer noch mindestens 1,5 Milliarden Euro den Hamburger Haushalt belasten. Es sei zu befürchten, dass dann erhebliche Finanzmittel dem dringend erforderlichen, klimafreundlichen ÖPNV-Ausbau entzogen werden.
Der NABU setzt sich dafür ein, dass der Bund die finanzielle Gesamtverantwortung für die nördliche Haupthafenroute über den Veddeler Damm zwischen A7 und A252 übernimmt und dafür auf den Neubau der nur wenige Kilometer weiter südlich zusätzlich geplanten A26 Ost verzichtet.