Traditionell und doch ganz anders

Show-Act der Club-Tanzschule Hädrich: Und zum Schluss ein Biss von Dracula

Traditionell und doch ganz anders.

Die Jugend entdeckt den Jägerball.

Die Jugend hat den alljährlichen Jägerball im Privathotel Lintdner für sich entdeckt. Wie anders wäre es zu erklären, dass gefühlt die Hälfte der 600 Ballbesucher am 8. Februar noch keine 30 Jahre alt waren. Für ihren 73. Ball hatten die Harburger Jäger am Wochenende zuvor noch einige Buchen geschlagen, während die Fichten über eine befreundete Baumschule den Weg in das Lindtner fanden, um dort für das entsprechende Waldambiente zu sorgen. Auch die Stimmung unter den Ballbesuchern war gelöster als sonst. Beigetragen hat dazu auch die etwas lockerere Garderobe der Ballgäste, denn Dirndl, Lederhose, Janker & Co. waren ausdrücklich erwünscht. Von dieser Möglichkeit machten dann auch viele Gebrauch. Mut hatten die Veranstalter auch bei der Auswahl der Band bewiesen, die für die Tanzmusik dieser Nacht sorgte. Statt der Herren, die üblicherweise im weißen Jacket doch recht förmlich auf der Bühne ihren musikalischen Part bestreiten, war es diesmal die Band Cosmopauli, eine junge Gruppe aus dem gleichnamigen Stadtteil, deren junge Mitglieder nicht nur in einem altersgemäßen Outfit auftraten, sondern auch die entsprechende Musik mitgebracht hatten. Das Front-Duo Sara Jane und Konrad hatte trotzdem die richtige Auswahl getroffen, denn das Tanzparkett war durchgängig gut besucht – es ging auch ohne Cover-Versionen von Andrea Berg oder Jürgen Drews.
Im kleinen Saal war indessen Festzelt-Stimmung wie auf der Wiesn angesagt. Die Bergvagabunden sorgten dort für den passenden Sound, und wer sich lieber an einem Getränk festhielt, besorgte sich dieses passenderweise von der „Tränke“. Andere liebgewonnene Gewohnheiten, wie beispielsweise das Schießkino, wurden indessen beibehalten. Dort konnten Jäger und die, die es noch werden wollen, ihre Zielgenauigkeit unter Beweis stellen. Eingeläutet wurde der Ball von den Jagdhorn-Bläsergruppen aus Harburg und Finkenwerder, die ein zünftiges Hallali erklingen ließen. Ihnen folgte der Auftritt einer jungen Formation aus der Harburger Club-Tanzschule Hädrich, die mit einem Standard- und Latein-Madley Lust auf mehr machte.
Ob SPD, FDP, Grüne oder CDU – die Politik war in dieser Wahlkampfzeit ebenfalls gut vertreten, unter anderem durch die Senatorin Melanie Leonhard (SPD). Ebenso die Schützenvereine. Bei der traditionellen Tombola winkten auch diesmal attraktive Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro, darunter ein Strandkorb, 1 Siberbarren oder auch ein iPad. Ob die Ballbesucher nun im Besitz von Ansitz- oder Pirschkarten waren, das Gala-Event zwischen Lichtung mit Biertischen einerseits und Bar andererseits kam bei den Ball-Besuchern gut an, und wer sich einen Überblick verschaffen wollte, konnte dies sogar von einem Hochsitz aus tun.