Vollsperrung nun ab dem 20. August

mk - Die Folgen der mangelnden Absprache bei der Einrichtung von Baustellen haben die Verkehrsteilnehmer zu tragen.

Vollsperrung nun ab dem 20. August

Chaos um Ehestorfer Heuweg, Staus vorprogrammiert

Spät, sehr spät hat der Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) nun über die vollständige Sperrung des Ehestorfer Heuweges bis Ende Dezember 2018 (Der Neue RUF berichtete) die Öffentlichkeit informiert. Aber auch das geschah eher klammheimlich als offensiv. In der Nacht vom 7. auf dem 8. August wurden unter anderem an der Cuxhavener Straße Hinweisschilder aufgestellt. Auch an der Waltershofer Straße und auf niedersächsischer Seite in der Ehestorfer Straße weisen nun großformatige Schilder auf die Sperrung hin. Dies sollte jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein wie sich bald herausstellen sollte.
Die federführende Wirtschaftsbehörde war in Sachen Sperrung des Ehestorfer Heuweges bis zum 9. August nicht zu vernehmen. Immerhin hatte die LSBG die Polizei angewiesen, in ein paar dürren Sätzen Medien und Öffentlichkeit zu aufzuklären. „In Hamburg-Hausbruch wird für den öffentlichen Weg Ehestorfer Heuweg zwischen Wulmsberg und Beim Bergwerk eine Straßenvollsperrung für die Zeit von 13.08.2018 bis voraussichtlich 31.12.2018 wegen diverser Leitungsarbeiten erforderlich. Im Auftrag des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) werden im oben genannten Zeitraum umfangreiche Arbeiten von mehreren Leitungsträgern durchgeführt. Diese Arbeiten erfordern eine Vollsperrung des genannten Bereiches. Fußgänger und Fahrradfahrer können den Bereich passieren. Anwohner der Straßen Beim Bergwerk und Wulmsberggrund erreichen ihre Grundstücke aus Richtung Ehestorf, Anwohner nördlich des Wulmsbergs von der Cuxhavener Straße aus“, heißt es da im schönsten Beamtendeutsch. Dann, am 9. August, trat die Wirtschaftsbehörde auf den Plan. Die Sperrung ab dem 13. August könne nicht umgesetzt werden, die Polizeimeldung und die Hinweisschilder seien hinfällig. Nun würde der Ehestorfer Heuweg ab dem 20. August vollkommen gesperrt werden, sagte Christian Füldner von der Pressestelle der Wirtschaftsbehörde. „Ab Montag, 20. August wird die Stromnetz Hamburg GmbH neue Stromleitungen legen und deren Lage an die Straßenbaumaßnahme anpassen. Parallel dazu arbeiten Vodafone Kabel Deutschland und die Telekom im Bereich der Wendeanlage. Ab Oktober baut Hamburg Wasser eine neue Trinkwasserleitung und erneuert die Hausanschlüsse. Für diese Arbeiten wird bis voraussichtlich Ende Dezember 2018 eine Vollsperrung eingerichtet. Im März 2019 beginnt der LSBG mit dem Umbau der Verkehrsflächen. Auch dafür wird bis zum Jahresende eine Vollsperrung notwendig sein. Die Arbeiten des LSBG und der Leitungsträger sind miteinander koordiniert und zeitlich so verknüpft, dass die Bauzeit möglichst kurz gehalten wird. Sie sind auch auf andere Bauarbeiten im Umfeld abgestimmt. Für die lange geplante Sanierung des Ehestorfer Heuwegs ist jetzt das dafür notwendige Zeitfenster offen, um die Arbeiten zügig und an einem Stück durchführen zu können: Die Vollsperrung des Ehestorfer Wegs endet am 19. August. Und am 12. August werden die Arbeiten auf der A7 in Höhe Heimfeld abgeschlossen. Mit dem Start der Arbeiten zur Verbreiterung der A7 südlich des Elbtunnels 2020 werden die Arbeiten am Ehestorfer Heuweg abgeschlossen sein. Der Ehestorfer Heuweg wird ab dem 20. August 2018, 9 Uhr zwischen den Straßen Wulmsberg und Am Bergwerk voll gesperrt. Der Ehestorfer Heuweg kann aus Norden kommend (Cuxhavener Straße) bis zum Wulmsberg befahren werden. Aus Richtung Süden kommend bis Beim Bergwerk. Eine Ampelschaltung ist in dem Bereich nicht möglich, da die Strecke zu lang ist und für die Bauarbeiten in großen Teilen beide Straßenhälften benötigt werden. Fußgänger und Radfahrer werden sicher am Baufeld vorbeigeführt. Die Zufahrt zu den Grundstücken ist für Anlieger weiterhin gewährleistet. Während der Bauarbeiten werden die Postverteilung, die Müllabfuhr und der Lieferverkehr gewährleistet. Rettungsfahrzeuge, Polizei und Feuerwehr haben jederzeit eine Zufahrtsmöglichkeit. Die Bushaltestelle am Schanzengrund (stadteinwärts) wird für die Bauzeit geringfügig versetzt. Fahrgäste des HVV können sich an den Haltestellenaushängen oder unter www.kvg.de informieren. Für die Zeit der Vollsperrung erfolgt eine Umleitung über die Straßen Emmetal, Appelbütteler Straße, Ehestorfer Straße, Harburger Straße, Eißendorfer Waldweg, B75/Bremer Straße, Friedhofstraße, Weusthofstraße, Lohmannsweg, Milchgrund, Stader Straße, Cuxhavener Straße. Für die Gegenrichtung gilt die Umleitung entsprechend. Ortskundige können unter Berücksichtigung der Zulässigkeit auch die Autobahn oder andere Nebenstrecken benutzen“, lautet die aktuelle Pressemitteilung der Wirtschaftsbehörde zur Sperrung des Ehestorfer Heuweges.
Von der Sperrung ist natürlich auch der öffentliche Nahverkehr betroffen. Die Route der Buslinie 340 (Neugraben-Kiekeberg/Wildpark-Harburg) des Busunternehmens KVG wird aufgrund der Sperrung erheblich amputiert. An der Landesgrenze müssen die Busse wieder kehrt machen, heißt es vom KVG. Selbst der Shuttle-Service des Regionalparks Rosengarten ist tangiert. „Ab dem 18. August fährt der Regionalpark-Shuttle auf einer geänderten Route. Die Haltestellen „S-Bahn Neuwiedenthal“, „Hausbruch, Schanzengrund“ sowie „Sieversen, Parkplatz Rosengartenstraße“ werden ab dem Tag nicht mehr bedient. Bitte weichen Sie auf die Haltestelle „S-Bahn Neugraben“ bzw. „Sieversen Rehkuhlenweg“ aus. Der Shuttle wird im Zeitraum 18. August bis 7. Oktober über die B73 zur BAB Anschlussstelle Heimfeld, von dort zur BAB Ausfahrt Marmstorf und weiter zur planmäßigen Haltestelle „Ehestorf, Museum Kiekeberg“, fahren. Um die zeitliche Verzögerung wieder aufzuholen, entfällt die Haltestelle „Sieversen, Parkplatz Rosengartenstraße“, wird auf der Internetseite des Regionalparks Rosengarten mitgeteilt.
Die Sperrung des Ehestorfer Heuweges ist nicht die einzige Behinderung: Die Grundinstandsetzung der A253 geht nun in die zweite Bauphase, will heißen, die Fahrbahn Richtung Norden (stadteinwärts) wird weiter saniert. Bevor die nächste Bauphase beginnen kann, seien jedoch noch einige Vorarbeiten notwendig. Neben Gussasphaltarbeiten im Brückenbereich müsse auch die neue Verkehrsführung eingerichtet werden. Für diese Arbeiten wird der Abschnitt zwischen der Ausfahrt HH-Harburg-Mitte und Bremer Straße stadtauswärts zeitweise voll gesperrt, erläutert die Wirtschaftsbehörde. Die Sperrungen und Umleitungen im Einzelnen:
10. bis 11. August 2018: Die Nachtsperrung erfolgt zwischen HH-Harburg-Mitte und Bremer Straße (Richtung Süden) von Freitag 20 Uhr bis Samstag 6 Uhr. Die Umleitung führt ab der Ausfahrt HH-Harburg-Mitte über Großmoordamm, Moorstraße, Wilstorfer Straße und Krummholzberg auf die Bremer Straße. Die Fahrbahn Richtung Norden bleibt befahrbar.
10. August 2018: Die Auffahrt HH-Wilstorf Richtung Norden wird ab Freitag 20 Uhr voll gesperrt. Die Sperrung bleibt bis zum 31. Oktober 2018 bestehen. Umleitung führt über die Hannoversche Straße, Schlachthofbrücke, Hörstener Straße und dem Großmoordamm bis HH-Harburg-Mitte.
17. bis 20. August 2018: An diesem Wochenende wird zwischen HH-Harburg-Mitte und Bremer Straße (Richtung Süden) von Freitag 20 Uhr bis Montag 5 Uhr voll gesperrt. Die Umleitung führt erneut ab der Ausfahrt HH-Harburg-Mitte über Großmoordamm, Moorstraße, Wilstorfer Straße und Krummholzberg auf die Bremer Straße. Die Richtungsfahrbahn Nord bleibt auch diesmal befahrbar.
22. August bis 31. Oktober 2018: Die neue Verkehrsführung ist eingerichtet und wird aktiv. Der Verkehr wird nun auf der Richtungsfahrbahn Süd auf eine Spur je Richtung geführt, sodass die Richtungsfahrbahn Nord weiter saniert werden kann. Die Ausfahrt HH-Harburg-Mitte in Richtung Norden wird dazu ebenfalls gesperrt. Die Umleitung führt über HH-Neuland.
Hinzu kommen noch viele weitere Baustellen in Harburg (Hannoversche Straße, Hohe Straße und Ehestorfer Weg usw.) und im Landkreis Harburg wie die zwölfwöchige Sperrung der B75 zwischen Tostedt und Trelde (ab dem 13. August). Vor diesem Hintergrund fragt man sich wie der CDU-Bezirksabgeordnete Rainer Bliefernicht, welchen Sinn überhaupt die Tätigkeit des Baustellenkoordinators hat?