Unbekannte zwingen ICE zur Schnellbremsung

Unbekannte zwingen ICE zur Schnellbremsung

Bundespolizei sucht zwei Jugendliche

Starke Nerven mussten am Mittwoch, 21. März, Pendler und Reisende Richtung Süden haben. Ein 43-jähriger Triebfahrzeugführer des ICE 273, der von Hamburg-Altona in Richtung Karlsruhe unterwegs war, hatte gegen 18.30 Uhr auf Höhe des S-Bahnhaltepunktes Wilhelmsburg (Thielenstraße, Brückenbereich) zwei Jugendliche auf den Gleisen gesehen. Dabei querten die beiden Personen diverse Gleise der Fernbahn im laufenden Zugverkehr. Umgehend wurde ein akustisches Signal („Achtungspfiff“) abgegeben. Da eine Person im entsprechenden Fahrgleis stand, leitete der Triebfahrzeugführer bei einer Geschwindigkeit von circa 160 km/h sofort eine Schnellbremsung ein. Der Lokführer konnte dabei einen „Aufschlag“ am Triebfahrzeug wahrnehmen. Über die DB-Notfallleitstelle wurden die entsprechende Gleise der Fern- und S-Bahn sofort gesperrt, da ein Personenunfall nicht ausgeschlossen werden konnte.
Nachdem die alarmierten Kräfte der Bundespolizei, der Feuerwehr sowie der Polizei Hamburg den Einsatzort erreicht hatten, wurden die entsprechenden Gleisbereiche anschließend intensiv nach einer gegebenenfalls verletzten Person abgesucht. Die Bundespolizei setzte zusätzlich einen Polizeihubschrauber zur Streckenabsuche ein. Gefunden wurde allerdings niemand. Gegen 20.25 Uhr wurden alle Einsatzmaßnahmen aufgehoben und die entsprechenden Gleisbereiche wieder für den Zugverkehr freigegeben.
Nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei wurden keine Fahrgäste des ICE durch die Schnellbremsung verletzt; der Triebfahrzeugführer konnte die Fahrt allerdings nicht fortsetzen und wurde abgelöst.
Eingesetzte Bundespolizisten entdeckten am Triebfahrzeug des ICE auf der rechten Seite frische „Wischspuren“. Es ist nicht auszuschließen, dass eine Person vom Zug touchiert und verletzt wurde. Rückfragen über eine verletzte Person in entsprechenden Krankenhäusern verliefen allerdings bislang ergebnislos.
Weiterhin fanden Bundespolizisten ein Basecap am Einsatzort und stellten es sicher. Der Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Entsprechende Videoaufnahmen aus Überwachungskameras wurden gesichert und werden ausgewertet. Sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall werden von der Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg unter 040 6699505 555 entgegengenommen.