Traurige Anblicke

W. Marsand -Heruntergelassene und graffitibeschmierte Rolladen anstelle des Kiosk ± wie lange noch?

Traurige Anblicke.

Bahnhofsbrücke – ein Bild des Jammers.

Der Bahnhofsbereich als attraktives Entreé zum Neugrabener Zentrum? Diese oft in den letzten Jahren bemühte Forderung, die in zahllosen Planungen auch ihren Eingang fand, ist reine Zukunftsmusik. Zurzeit ist wieder eher das Gegenteil der Fall. Ein trauriger Anblick bietet sich dem Betrachter gleich zweimal auf der Betonbrücke über die Cuxhavener Straße und den Bahngleisen. Ein bereits vor Wochen geschlossener Kiosk, an dem unter anderem HVV-Zeitwertkarten, Brötchen und Süßigkeiten gekauft werden konnten, ist ein Ort der Verwahrlosung geworden. Die heruntergelassenen Rollladen sind mit Graffiti beschmiert worden. Es ist ein Ort, an dem man nur schnell vorbei kommen will. Nun fordern sowohl SPD und CDU in eigenständigen Anträgen zur kommenden Sitzung der Bezirksversammlung die rasche Behebung des Missstandes.
Schlimm sieht es ebenfalls nur ein paar Meter weiter in Richtung Zentrum Neugraben auf der Querung über der Cuxhavener Straße aus. Hier wurden 2016 an den Wänden der Brücke 32 Fotoplatten mit historischen Motiven angebracht. Das Projekt wurde aus dem Verfügungsfonds des Stadtteilbeirats Neugraben mitfinanziert. Die als „Geschichtsbrücke“ benannte Fotogalerie sollte infornieren und zugleich die Betontristesse etwas vergessen machen. Beides ist nicht mehr gegeben. Das Gros der Bilder ist weg – an ihrer Stelle zieren nun wüste Graffiti die Szenerie. Auch dies ist kein schöner Anblick. Die AfD hatte vor Wochen beim Bezirksamt in einer Anfrage nachgehakt. Dabei kam unter anderem heraus, dass von den 32 Tafeln bislang 17 geklaut worden. „Sechs weitere Tafeln, bei denen sich die Befestigung vermutlich ohne direkten äußeren Einfluss gelöst hat, wurden von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteilbüro Neugraben abgegeben“, teilte der Bezirk mit. Also neun Bilder befinden sich noch an den Mauern der Brücke. Bislang, so das Bezirksamt, belaufen sich die Zuschüsse für dieses Projekt auf 2.797,42 Euro. Darunter befänden sich auch die Kosten für 24 Ersatztafeln, die zurzeit im Besitz des Kulturhauses Süderelbe seien, so das Bezirksamt. Ob nun am desolaten Zustand etwas geändert wird, darüber stand nichts in der Antwort.