Towers ringen Alba Berlin ein zweites Mal nieder

pm -Abklatschen mit Topscorer Kameron Taylor nach dem Sieg

Towers ringen Alba Berlin ein zweites Mal nieder.

Überzeugende Defensivleistung beim 75:68-Auswärtssieg.

Es gleicht einer kleinen Sensation. Mehr noch: Es wird langsam unheimlich! Nach über zwei Jahren sind die Hamburg Towers das erste Team in der Basketball-Bundesliga, das einem EuroLeague-Teilnehmer – Alba Berlin – während der Hauptrunde gleich zwei Niederlagen zufügt, und das binnen 18 Tagen. Dank einer überzeugenden Defensivleistung sicherten sich die Wilhelmsburger den 75:68-Auswärtssieg in der Hauptstadt. Beim achten Sieg in Serie stellt Kameron Taylor mit acht Steals gleichzeiztig eine neue persönliche Bestleistung auf. Gleich nach dem Spiel stellte Justus Hollatz fest: „Ich glaube, nicht viele haben mit diesem Ausgang, dass wir gegen Berlin in Topbesetzung gewinnen, heute gerechnet.“
Der erste Spielabschnitt glich einem Schwergewichtsboxkampf, wer letztendlich den entscheidenden Punch landen würde, war nicht abzusehen. Es schien, als würden sich beide Teams aus Respekt vor der gegnerischen Defensive zunächst abtasten. Das schleppende Tempo schlug sich deutlich auf die Wurfquoten beider Mannschaften nieder – Treffer landeten beide nur sporadisch. Dass die Towers das Tempo zum Ende des ersten Viertels erstmalig anzogen, machte sich dann sogleich auf der Anzeigetafel bemerkbar. Das Team von Pedro Calles nahm einen 10:15-Vorsprung aus den ersten zehn Minuten mit. Im zweite Viertel waren es nicht die schnellen Füße, sondern das flinke Kombinationsspiel, das den Towers einen Vorteil einbrachte. Eine starke Einzelaktion von TJ Shorts sorgte für die erste zweistellige Führung. Doch zweieinhalb punktlose Minuten ließen Berlin bis zur Halbzeitpause auf 29:30 aufschließen.
Nach dem Seitenwechsel wechselte kurzzeitig die Führung. Mit vier erfolgreichen Abschlüssen in Folge holten sich die Towers die Führung aber prompt zurück und sollten sie in der Folge nicht mehr aus der Hand geben. Max DiLeo – der sich drei Minuten vor der Schlusssirene noch an der Bande übergeben musste, dann aber unverdrossen weiter machte – legte mit zwei Dreiern den Grundstein für ein anhaltendes Hamburger Momentum, Kameron Taylor machte die Führung wieder zweistellig. Bis zum Ende des Schlussviertels profitierten die Towers zudem von der Berliner Abschlussschwäche aus der Distanz. Vierzehn Dreier verfehlten das Ziel. Erst im Schlussviertel durchbrach Fontecchio den Bann, vier weitere Distanztreffer sollten folgen. Weil Berlin in der Defensive auf Zonen-Verteidigung umstellte, verkürzten die Hauptstädter auf zwei Punkte. So mutierten die letzten fünf Minuten zur Nervenprobe. Auch zwei punktlose Minuten brachten die Towers nicht aus der Ruhe. Ein Vier-Punkt-Spiel von Kameron Taylor sorgte für den finalen Adrenalinschub – mit einem weiteren Dreier landete der Topscorer (23 Punkte, 8 Steals) den Knockout und machte den Auswärtssieg perfekt.
Coach Pedro Calles: „Die Defensive war heute der entscheidende Faktor. Kameron Taylor pflichtete ihm bei: „Wir haben ein EuroLeague-Team bei 68 Punkten gehalten – das war maßgeblich.“