SPD: Versiegelung von Freiflächen verhindern

SPD -Macht optisch zwar was her ist aber nicht umweltfreundlich

SPD: Versiegelung von Freiflächen verhindern.

Versiegelte Flächen wieder entsiegeln.

Gärten mit Schotter oder Kies sind in den Vorgartenbereichen vor allem von Einfamilien- und Reihenhausgebieten, aber auch in Gewerbegebieten keine Seltenheit mehr. Es sei festzustellen, so die SPD, dass offenbar ein wachsender Teil von Eigentümern solche Gärten bevorzugt, „da sie vermeintlich leicht anzulegen und zu pflegen sind.“ Außerdem weist der Fraktionsvorsitzende Frank Richter darauf hin, „dass Schotter- oder Kiesgärten allerdings sowohl für die Artenvielfalt als auch für das Stadtklima schädlich sind.“ Er zählt die Gründe auf: „Viele Wildtiere wie z.B. Vögel, Schmetterlinge, Bienen oder Hummeln brauchen naturnahe und strukturreiche Gärten als Nahrungsquelle oder Rückzugsraum. Im Sommer heizen sich Schotter- und Kiesflächen auf und speichern die Hitze, die dann in der Nacht abgegeben wird. Sie speichern kein Wasser und bieten auch keinen Schatten. In Verbindung mit gepflasterten Flächen ergibt sich daher kein Versickerungspotenzial für Regenwasser.“
In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 15. Februar hatte die Bezirksverwaltung auf Antrag der SPD-Fraktion über die Probleme von Stein- bzw. Schottergärten im Vorgartenbereich und die aktuellen rechtlichen Möglichkeiten berichtet, die Anlegung solcher „Gärten” im Vorgartenbereich zu verhindern.
Richter: „Zugleich ist bei dem Bericht auch noch einmal deutlich geworden, dass die damit einhergehenden Probleme für die Artenvielfalt, die Bodenfunktionen, die Versickerung des Regenwassers und die Aufheizung gerade im städtischen Bereich und die damit einhergehende Beeinträchtigung des Mikroklimas sich zum einen nicht nur auf den Vorgartenbereich und zum anderen nicht nur auf die Anlage von Schotterflächen beziehen. Vielmehr birgt jede Art von Versiegelung nicht überbauter Flächen eines Grundstückes diese Probleme in sich.“
Aus diesem Grund sei es notwendig, diese Problematik sowohl hinsichtlich zukünftiger Bauflächen zu regeln als auch den Weg zu beschreiten, bereits versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln.
Während eine verschärfte Auslegung der Regelungen in § 9 Abs. 1 und 2 Hamburgische Bauordnung eine Aufgabe der zuständigen Behörden sei, „können Bebauungspläne auf Bezirksebene dahingehend gestaltet werden, dass darin klare Festsetzungen über den zulässigen Grad und die Art der Versiegelung von Flächen bzw. über den Umfang notwendige Vegetationsflächen enthalten sind“, erläuterte der Fraktionsvorsitzende und fuhr fort: „Derartige Festlegungen sind nicht nur in Gebieten mit hohem oder ausschließlichem Wohnanteil, sondern auch in Gewerbegebieten erforderlich, in denen vor allem eine Büronutzung zu erwarten ist. Auch dort ist in vielen Vorgartenbereichen eine vermeintlich pflegefreundliche Schotter-, Kies- oder ausschließliche Steinlandschaft vorzufinden.“
Aus diesem Grund hat der Hauptausschuss in Vertretung der Bezirksversammlung auf Antrag von SPD und Grünen beschlossen, dass zukünftig bei der Aufstellung von Bebauungsplänen verstärkt ein Augenmerk auf Regelungen gelegt wird, durch die eine Versiegelung von gärtnerischen Flächen verringert oder sogar vermieden werden kann. Auch soll dafür geworben und Anreize geschaffen werden, versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln. Bei der Entsiegelung bereits versiegelter Flächen wären, so Richter, Aufklärungs- und Informationskampagnen ebenso hilfreich wie ggf. Förderprogramme.
„Wir werden zukünftig bei der Stadtentwicklung an vielen Stellen auf eine klimagerechte Entwicklung achten müssen. Dazu gehört es auch, den Anteil der versiegelten Flächen auf Baugrundstücken zugunsten gärtnerisch angelegter Flächen zu verringern“, kündigte Richter an und machte deutlich: „Dort, wo wir neu Pläne aufstellen, können wir das regeln. Dort, wo es faktisch so ist, müssen wir Anreize schaffen, die Situation zu ändern. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein dahin, unsere Quartiere für die Klimafolgenanpassung fit zu machen. Und es wird die Lebensqualität durch mehr grüne und bunte Gartenflächen deutlich verbessern.“