„Sozialer Wohnungsbau ja – aber nicht am Moorweg“

W. Marsand -Die UWG schlägt als Alternative zum Moorweg eine Teilfläche auf dem Areal der gerade abgängigen Hauptschule Vossbarg vor

„Sozialer Wohnungsbau ja – aber nicht am Moorweg“.

UWG favorisiert Standort im Zentrum Neu Wulmstorf.

Sozialer Wohnungsbau am Moorweg: Über dieses Thema stimmten die Mitglieder des letzten Bauausschusses am 1. Juli unter anderem ab. Mit Ausnahme der UWG stimmten alle anderen Parteien dafür, dass „a) die Aufstellungsbeschlüsse für die Änderung des Flächennutzungsplans und für die Aufstellung des Bebauungsplanes zu fassen“ und „b) den Bürgermeister zum Abschluss eines städtebaulichen Vertrages gem. gemeindlichem Muster einschl. erforderlicher Anpassungen, dazugehöriger Unterverträge einschl. eines evtl. Erschließungsvertrages zu ermächtigen.“ Zum Hintergrund: Die Sparkasse Harburg-Buxtehude möchte mit ihrer Immobiliensparte die Fläche am Moorweg erwerben und mit der Gemeinde entwickeln. Vor dem Hintergrund des beigefügten Konzeptes besteht die Absicht, in diesem Bereich auch eine Bebauung durch die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft (KWG) zu ermöglichen. Durch die Bündelung von Interessen und Kompetenzen der Akteure sollte das beigefügte Konzept eine gute Grundlage für die Erstellung eines Bebauungsplanes sein. Der Flächennutzungsplan weist an dieser Stelle bereits Wohnbebauung aus. Die Anpassung des Flächennutzungsplans wird nur die schmaleren Randbereiche in östlicher und südlicher Richtung umfassen, hieß es dazu von der Gemeinde.
Die UWG enthielt sich im Bauausschuss der Stimme, was ihr teilweise Kritik einbrachte. Aber die UWG sperrt sich weiterhin gegen sozialen Wohnungsbau am Standort Moorweg. „Für die unteren Einkommensgruppen muss es bezahlbaren Wohnraum in unserer Einheitsgemeinde geben, und der ist rar. Es ist der Sache auch nicht dienlich, sozialen Wohnungsbau an den Rand der Gemeinde zu planen, denn: 1. Die Mieter*innen solcher Wohnungen sind i. d. R. schon älter und damit in ihrer Mobilität vielfach eingeschränkt. 2. Berechtigte für diesen Wohnraum verfügen naturgemäß nicht über ein hohes Einkommen. Aus diesem Grunde nutzen sie den ÖPNV für ihre Wege“, argumentieren die UWG-Politiker Jan Lademann und Klaus Oyss. Entscheidend sei in diesem Zusammenhang aber die Tatsache, so die UWG-Politiker, dass die Wege zum Zentrum und damit zur Verwaltung, Versorgung, Schule und Kitas sehr weit wären. Ein gewisses „Geschmäckle“ habe es auch, das der soziale Wohnungsbau an den äußersten Rand der Gemeinde gedrängt wird, das müsse doch nicht sein. Das wären auch die Gründe, weswegen die UWG bei den Abstimmungen im Bauausschuss und Verwaltungsrat ausgeschert seien. Sozialer Wohnungsbau – ein unbedingtes Ja, aber da, wo es Sinn macht, betont Lüdemann. Sein Vorschlag: „Im Zentrum von Neu Wulmstorf wird demnächst eine Teilfläche disponibel, nämlich die durch die Oberschule überflüssig gewordene Hauptschule. Zwar wird dort eine Grundschule errichtet, für deren Realisierung aber deutlich weniger Fläche vonnöten ist. Zentral gelegen mit kurzen Wegen zu all den Zielen, die wichtig sind und für Bürger*innen ohne Auto und auch Senior*innen. Die Devise der UWG heißt deswegen: Verzicht auf Gewinnmaximierung beim Grundstücksverkauf zum Wohle der unteren
Einkommensschichten und Senior*innen!“, schlägt der UWG-Mann vor. Im Ergebnis könnte das für die UWG ein wegweisender Schritt in Richtung künftiger Zusammenarbeit mit der Kommunen Wohnungsbaugesellschaft – kurz KWG – sein, heißt es abschließend.