„Schütze Dein Harburg!“: Gemeinsam gegen Corona

pm -Sopihe Fredenhagen Jatharina Fegebank und die Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann gaben vor dem Harburger Rathaus gemeinsam mit drei Stelzenläufern den Start zur Altion „Schütze dein HarburgÒ

„Schütze Dein Harburg!“: Gemeinsam gegen Corona.

Infektionsschutz in den Quartieren weiter verbessern.

„Senin Harburg’u koru!“ (Türkisch); Protect your Harburg! (Englisch); oder „Protege ton Harburg“ (auf Französisch): Das Bezirksamt hat eine Informationskampagne – die so genannte Awareness-Kampagne – zum Thema Corona unter dem Motto: „Schütze Dein Harburg!“ ins Leben gerufen und am Donnerstag dafür den Startschuss gegeben.
„Ziel ist es“, so die Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, „die Aufmerksamkeit für die geltenden Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung noch einmal zu erhöhen, um die derzeit hohen Inzidenzwerte deutlich zu senken“.
Dafür sollen die Bürger gezielt vor Ort über die Risiken einer Corona-Erkrankung und die Maßnahmen, um einer Infektion vorzubeugen, weiter informiert werden. Der Aktionstag war der Auftakt für die kommenden Monate, in denen weitere Aktionen folgen sollen, die derzeit gemeinsam mit Initiativen, Vereinen und Institutionen in Harburg erarbeitet werden.
Zu dieser Kampagne gehören u.a. Flyer und Plakate mit kurzen und knappen Infos (Verhaltensregeln, wichtige Telefonnummern und Internetadressen sowie Adressen von Schnelltest-Zentren) in mehreren Sprachen; auch auf Russisch und sogar Farsi!
„Um die Inzidenz- und Fallzahlen weiter zu senken, sollen die Bürgerinnen und Bürger gezielt vor Ort über die Risiken einer Corona-Erkrankung und die Maßnahmen, um einer Infektion vorzubeugen, weiter informiert werden“, betonte Fegebank, die aus diesem anlass nach Harburg gekommen war.. Ziel sei es außerdem, niedrigschwellig Informationsmaterial zu verteilen und durch einen leichten Zugang über die wichtigsten Maßnahmen aufzuklären und dabei vor allen Dingen junge Menschen zu erreichen sowie Personen, die des Deutschen nicht oder nur bedingt mächtig sind. Damit könne man in besonders betroffenen Stadtteilen – und Harburg ist ein Bezirk mit besonders hoher Inzidenz – in die Breite wirken und vor allen Dingen junge Menschen als Nachrichtenträger für die von ihnen frequentierten Kreise gewinnen.
Zum Aktionstag waren Stelzenläufer in der Fußgängerzone und auf öffentlichen Plätzen Harburgs unterwegs, die mit gebotenem Abstand über Schutzmaßnahmen informierten und gratis Masken verteilten. Auch der Corona-Schnelltestbus ist vor Ort.
Die Linke. fordert indessen wirksame Maßnahmen gegen die Pandemie, statt Pandemie als Event.
„Es ist einfach nur hilflos, was das die Bezirkssenatorin Fegebank und Bezirksamtsleiterin Fredenhagen am Donnerstag veranstaltet haben. Als ob man mit einer effektheischenden PR-Aktion wie ‚Stelzenläufer verteilen Informationsmaterial‘ dem Ernst der Lage Rechnung tragen würde. Ist die Pandemie für sie etwa nur ein Event? Erst passiert viel zu wenig, und dann wird versucht, die bisherigen Versäumnisse auf diese Weise zu überdecken“, sagte Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender Die Linke. in der Harburger Bezirksversammlung und zeigte wenig Verständnis für den Aktionstag.
Lohmann weiter: „„Wir brauchen in Harburg dringend vernünftige, umfassende und alle Bürger*innen erreichende Aufklärung über Testangebote und Verhaltensregeln zur Eindämmung der Pandemie. Die Inzidenzzahlen zeigen, dass es im Bezirk dafür höchste Eisenbahn ist.“ Wenn das heute richtungsweisend für die angekündigte ‚Awareness-Kampagne‘ sein soll, dann wird es schwierig, die Menschen im Bezirk Harburg vor dem Coronavirus zu schützen“, befürchtet der Fraktionsvorsitzende.
„Es gibt schließlich Gründe, warum in Harburg die Inzidenz so hoch ist – denn die Pandemie ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine soziale Krise“, so Sabine Boeddinghaus, Fraktionsvorsitzende Die Linke. in der Hamburgischen Bürgerschaft und selbst Harburgerin, und fuhr fort: „Gerade in den ärmeren Stadtteilen leben verhältnismäßig viele Bürger*innen, deren Arbeit es nicht erlaubt, ins Home-Office zu gehen und deren Wohnsituation beengt ist. Deshalb brauchen wir eine richtige Strategie mit effektiven Maßnahmen.“
Die Linke. fordert deshalb, die Arbeitswege einzuschränken. „Notfalls auch durch ein Herunterfahren aller Betriebe, die nicht die Grundversorgung sichern. Der Weg zur Arbeit, die Arbeit selbst – das sind Infektionshotspots, die minimiert werden müssen“, so Boeddinghaus weiter. Die Wirtschaft müsss mit verbindlichen Maßnahmen im Bereich des Arbeitsschutzes in die Pflicht genommen werden – und sie müsss den Beweis antreten, „dass sie diese erfüllt“, so ihre Forderung.