Ortsdurchfahrt: Mehrheit für Tempo 30

Ortsdurchfahrt: Mehrheit für Tempo 30.

Güne veranstalten Verkehrswerkstatt.

Trotz Umgehungsstraße – und darin ist man sich auf Finkenwerder weitestgehend einig – leidet der Stadtteil weiter unter einem starken Verkehrsaufkommen. Die Grünen aus dem Regionalausschuss hatten am Dienstag zu einer Verkehrswerkstatt in die Westerschule eingeladen und gemeinsam mit den Bürgern eine Vielzahl von Lösungsansätzen diskutiert, um Finkenwerder lebenswerter zu gestalten.
An verschiedenen Thementischen wurden Ideen für den Rad- und Fußverkehr, den öffentlichen Nahverkehr, Anwohnerparken und Verkehrsberuhigung entwickelt. Dabei ging es vor allem um die Frage: Wie mindern wir Konflikte auf Straßen und Gehwegen? Einig waren sich alle Teilnehmer darin, dass langfristige Verbesserungen nur durch ein ganzheitliches Verkehrskonzept erreicht werden. Will heißen: Wenn der Autoverkehr in der Ortsdurchfahrt reduziert werden soll, muss gleichzeitig das ÖPNV-Angebot verbessert werden. „Das bedeutet für Finkenwerder vor allem einen pendlerfreundlichen Service der Fähren mit einer häufigeren Taktung“, fasste ein Sprecher der Grünen zusammen. Auch bei der öffentlichen Anhörung am 26. März zum Thema Tempo 30 in der Finkenwerder Ortsdurchfahrt zeigte sich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ist für eine Anordnung von Tempo 30.
Insgesamt wurden zahlreiche Ideen zusammengetragen.
Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Karin Zickendraht, erklärte dem Publikum: „Bei einer Anordnung von Tempo 30 bleiben Ampeln und Fußgängerüberwege bestehen – das ist an der Ostfrieslandstraße eine große Sorge der Bewohner. Tempo 30 soll die Unfallgefahr für Kinder, Radfahrende und den Fußverkehr senken und zu einer Lärmminderung beitragen.“
Viele Nachfragen gab es aus dem Publikum zu dem „Dialogdisplay“, das vor der Aueschule bereits Autos auf zu schnelles Fahren hinweist und auf die flankierende Überwachung von Tempo 30 durch die Polizei. Über die eigentliche Maßnahme „Tempo 30“ hinaus wurde über die Gründe des hohen Verkehrsaufkommens in Finkenwerder diskutiert und über Maßnahmen gesprochen, wie man den Berufsverkehr zu Airbus und auf die Rüschhalbinsel besser aus dem Ort heraushalten kann.
Sonja Lattwesen, Grüne Bezirksabgeordnete und Mitglied im Regionalausschuss Finkenwerder, stellte fest: „Wir müssen die Spielräume, welche die neue Straßenverkehrsordnung bietet, nutzen. Damit Tempo 30 zu der erwünschten höheren Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen führt, bedarf es der Akzeptanz. Für die wollten wir mit der gestrigen Veranstaltung werben.“