Lernen, leihen und stöbern rund um die Uhr

Auch die Bücherhalle Kirchdorf ist zur FlexiBib umgerüstet worden und lockt nun die Nutzer von morgens bis abends Foto: au

Lernen, leihen und stöbern rund um die Uhr.

Bücherhallen werden jetzt zur FlexiBib.

In Ruhe um 20 Uhr noch mal in der Bücherhalle Wilhelmsburg an der Hausarbeit arbeiten oder frühmorgens um 7 Uhr in der Bücherhalle Kirchdorf ein Buch ausleihen – das ist ab sofort möglich. Denn Hamburgs Bücherhallen sind ab sofort deutlich länger zugänglich. Volljährige Personen können sich mit ihrer gültigen Bücherhallen-Karte in sechzehn Stadtteilbibliotheken – dazu zählen auch die Bücherhallen auf den Elbinseln – früh morgens bis spät abends und teilweise auch an Sonn- und Feiertagen selbst die Tür öffnen – gerne auch in Begleitung. Weitere Standorte werden folgen.
Damit reagieren die Bücherhallen auf das veränderte Nutzungsverhalten ihrer Kunden: Diese wünschen sich von Stadtteilbibliotheken zunehmend erweiterte Öffnungszeiten, die besser mit ihrem Beruf und Freizeitverhalten vereinbar sind. Zudem haben die Bücherhallen ihre Angebote in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und haben sich zu beliebten Treffpunkten im Stadtteil entwickelt. Mit der sogenannten „FlexiBib“ bieten die Bücherhallen die Nutzung nahezu aller Serviceleistungen auch ohne fachbibliothekarisches Personal an: Das selbständige Ausleihen und Zurückgeben von Medien früh morgens oder spät am Abend ist ebenso möglich wie die Nutzung der Räume für nachbarschaftliche Treffen oder der Arbeitsplätze und des WLANs. So kann sogar sonntags Kindern vorgelesen, für die Schule recherchiert oder eine Bewerbung geschrieben werden. Dass das gut funktioniert, weiß Sabine von Eitzen, Leiterin der Bücherhalle Wilhelmsburg. „Seit dem 12. Juni bieten wir den neuen Service an, der schon gut genutzt wird. Und die Kunden gehen damit verantwortungsbewusst um!“
Die 35 Standorte umfassende Kulturinstitution ist damit die erste Öffentliche Bibliothek Deutschlands, die ihre Standorte so umfangreich öffnet. Die Anzahl der Stadtteilbibliotheken, die auch ohne Personal zugänglich sind, wird sukzessive erweitert: In 2022 werden neben den bereits 16 bestehenden FlexiBibs noch bis zu neun weitere hinzukommen. Die Zentralbibliothek ist seit September 2021 sonntags mit einem von einer Agentur begleiteten Veranstaltungsprogramm geöffnet und wird gut besucht. Aufgrund der Größe des Gebäudes ist hier eine Öffnung ohne anwesendes Personal nicht möglich.
„Menschen finden in Hamburg zu selbst gewählten Zeiten Unterhaltung, Information und Gesellschaft, das ist zeitgemäß und nach der Pandemie auch ein Lichtblick. Unsere Mitarbeitenden stehen weiterhin zu den vertrauten Servicezeiten für Beratung, Information und Veranstaltungsformate für Kita, Schule und Freizeit zur Verfügung“, ist Bücherhallen-Direktorin Frauke Untiedt stolz auf den Meilenstein.
Und so funktioniert es: Kunden ab 18 Jahren können die FlexiBib nutzen – gerne auch in Begleitung ihrer Kinder. Sie halten ihre gültige Bücherhallen-Karte vor das Eingangsterminal der Bibliothek und die Tür öffnet sich. Eine Identifikation erfolgt automatisch durch den Datenabgleich mit dem Bibliothekssystem. Medien werden über Selbstbedienungsterminals verbucht. Beim Verlassen des Gebäudes ist kein Auschecken nötig, die Tür schließt von allein. Aus Sicherheits- und Versicherungsgründen gibt es eine Alarmanlage sowie eine DSGVO-geprüfte Videoüberwachung. Bücherhallen, die in Einkaufszentren integriert sind, haben am Sonntag nicht geöffnet.
Im Hamburger Süden sind neben den Bücherhallen Wilhelmsburg und Kirchdorf außerdem noch die Bücherhallen in Neugraben und Finkenwerder zu FlexiBibs umgestellt worden. Geöffnet sind diese FlexiBibs montags bis sonntags von 7 bis 22 Uhr. Weitere Informationen unter www.buecherhallen.de.