Krawallmacher an Halloween in Wilhelmsburg.
Polizei zieht Bilanz.
Die Taschen voller Süßigkeiten, die Gesichter gruselig geschminkt: Am 31. Oktober zogen in Wilhelmsburg viele Kinder bunt kostümiert und bester Laune durch die Straßen, um mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ Bonbons und Schokolade an fremden Haustüren einzusammeln. Während die meisten friedlich diesem aus Amerika nach Deutschland überschwappenden Trend nachgingen, waren die Einsatzkräfte der Polizei in Hamburg auch in diesem Jahr wieder gefordert, denn einige Jugendliche waren nicht ganz so friedlich unterwegs. Mit Eiern, Mehl, Rasierschaum und einigem mehr in den Taschen zogen jugendliche Krawallmacher aus, um sich Scharmützel mit der Polizei zu liefern.
In den vergangenen Jahren war es am Halloweenabend in verschiedenen Stadtteilen immer wieder zu gezielten Tätlichkeiten gegen die Einsatzkräfte der Polizei gekommen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen war die Polizei Hamburg in diesem Jahr wieder mit einem verstärkten Kräfteansatz in den Halloween-Einsatz gegangen und konnte hierfür auf eine satte Reserve bei der Landesbereitschaftspolizei zurückgreifen. In verschiedenen Stadtteilen kam es im Verlauf des Abends zu Böller- und Eierwürfen, teilweise wurden auch Personen mit Schreckschuss-, Softair- oder Anscheinswaffen festgestellt.
Der Schwerpunkt des polizeilichen Einschreitens lag in den Stadtteilen Harburg und Wilhelmsburg. Hier versammelten sich am Harburger Ring und rund um den Berta-Kröger-Platz teils bis zu 150 Personen. Aus den Mengen heraus wurden wiederholt Gegenstände auf die Einsatzkräfte geworfen, sodass die Treffpunkte dieser Gruppen in beiden Stadtteilen geräumt wurden, in Harburg sogar mehrfach. Im Zusammenhang mit Straftaten wurden über 20 Verfahren eingeleitet. Rund ein Dutzend Personen wurden in Harburg und Wilhelmsburg vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Ab etwa 22 Uhr beruhigte sich die Lage dort wieder.
„Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen ist friedlich von Tür zu Tür gezogen. Leider hatten wir es in diesem Jahr an mehreren Stellen in der Stadt aber auch wieder mit teils jugendlichen Krawallmachern zu tun, die es offenbar gezielt auf eine Konfrontation mit den Einsatzkräften abgesehen hatten. Wer Steine, Flaschen oder Böller in Richtung der Kolleginnen und Kollegen wirft oder sich von solchen Angriffen nicht distanziert, macht sich an einem eigentlich so schönen Abend wie Halloween vor allem eines – strafbar!“, so Polizeipressesprecherin Sandra Levgrün.