„Ich bin sprachlos und ganz überwältigt von dieser Ehrung!“

Neele Singh am 9. Oktober im Schloss Bellevue mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier

„Ich bin sprachlos und ganz überwältigt von dieser Ehrung!“.

Neele Singh erhält Verdienstkreuz am Bande.

Als sie den Brief öffnete, musste Neele Singh erstmal tief atmen: Sie sollte vom Bundespräsidente Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet werden. „Ich war überrascht und brauchte einige Zeit, um das anzunehmen“, so die 40-Jährige aus Kirchdorf-Süd. Andere Menschen hätten doch viel mehr gemacht als die engagierte Mutter von vier Kindern, so ihr erster Gedanke. Vorgeschlagen für diese Auszeichnung wurde sie vom Verein Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung (KWB) und dem dortigen Kollegen Jörg Belden, wo sie seit 2014 als Elternmentorin tätig ist. „Als ich gesehen hatte, was die über mich gesammelt haben, was ich schon alles gemacht habe, da konnte ich das dann doch gut annehmen“, erklärt Singh, die als Elternbegleiterin an der Schule An der Burgweide arbeitet.
So kam es, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unter dem Motto „Bildung und Zusammenhalt fördern, Demokratie stärken“ am 9. Oktober in Schloss Bellevue 23 Personen – darunter eben auch Neele Singh – mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszeichnete. „Statt Anonymität kann es auch in einer Großstadt starken Zusammenhalt geben. Neele Singh zeigt dies an der Grundschule ihrer vier Kinder in Hamburg-Wilhelmsburg beispielgebend: Sie engagiert sich als Elternmentorin bei dem Hamburger Projekt „Schulmentoren – Hand in Hand für starke Schulen“. Neele Singh organisiert und leitet einen täglichen Elterntreff, der eine Brücke zwischen der Schule und den ganz unterschiedlichen Elternhäusern baut. In vertrauensvoller Zusammenarbeit wird dort vieles erklärt, was für das Schulleben wichtig, aber oft nicht bekannt ist. Der Erfolg des Projekts spricht für sich. Und damit dieses Beispiel im wahrsten Sinne auch Schule macht, motiviert Neele Singh immer wieder Eltern, an anderen Schulen im ganzen Stadtteil mitzuarbeiten“, lautete die Begründung aus dem Bundespräsidialamt.
Doch das seien nur Auszüge aus Neele Singhs herausragendem Engagement, ist auf der Homepage des KWB zu lesen. „Daneben begeistert sie zahlreiche andere Menschen, sich zu engagieren. Sie nimmt sie an die Hand, bindet sie in ihre Vorhaben mit ein und motiviert sie, es ihr gleich zu tun. Deshalb fördert sie als Vorbild das Engagement in Hamburg und Wilhelmsburg erheblich“, heißt es dort weiter. „Ich bin sprachlos und ganz überwältigt von dieser Ehrung, die ich stellvertretend für alle Mentorinnen und Mentoren annehme“, freut sich Neele Singh über die Auszeichnung.