Harburger Gedenktage starten am 4. November.
Erinnern für die Zukunft.
Sie wurden entrechtet, vertrieben, gequält, ermordet, zwangssterilisiert, für Versuche missbraucht und beraubt. Millionen Menschen jüdischen Glaubens, aber auch Homosexuelle, behinderte Menschen, Roma und Sinti, oder auch Menschen, die eine andere politische Überzeugung hatten, wurden Opfer der Nazis im Dritten Reich. Um zu verhindern, dass so etwas noch mal passiert, gründete eine Handvoll Harburger 1999 die „Initiative Gedenken in Harburg“ Jedes Jahr im November organisierten die Mitglieder dieser Initiative Veranstaltungen gegen das Vergessen.
Mittlerweile trägt das Ganze den Namen „Harburger Gedenktage“ und wird von vielen höchst verschiedenen Organisationen, Vereinen und Institutionen geplant und durchgeführt.
Die Harburger Gedenktage laufen in diesem Jahr vom 4. November zum 3. Dezember. Unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ finden einen Monat lang Konzerte, Vorträge, Filmvorführungen, Lesungen und Rundgänge an verschiedenen Orten im gesamten Süderelberaum statt.
Los geht es mit einer Auftaktveranstaltung am Montag, 4. November, um 19 Uhr im Stellwerk, Hannoversche Straße 85. Hier wird in kurzen Blöcken mit musikalischer Begleitung das Programm der kommenden Wochen vorgestellt.
In der Harburger Bücherhalle, Eddelbüttelstraße 47a, läuft vom 5. November bis zum 3. Dezember eine Ausstellung mit dem Titel „Orte der Zwangsarbeit in Hamburg“. Ebenfalls am 5. November, hält der Journalist Sebastian Friedrich in der Kneipe „Zur stumpfen Ecke“, Rieckhoffstraße 14, um 19.30 Uhr einen Vortrag über den Aufstieg der Rechten.
Einer der Höhepunkte wird auch in diesem Jahr wieder die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Progromnacht am 9. November 1938 sein, bei der damals auch in Harburg die Geschäfte von jüdischen Inhabern und die Synagoge zerstört wurden. Zur Erinnerung an diesen Tag treffen sich alle Menschen, die ein Zeichen setzten wollen, am Sonntag, 10. November, um 15 Uhr vor dem jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg. Nach einer kurzen Rede ziehen die Bürger zusammen mit Vertretern des Bezirksamtes, des Kirchenkreises Hamburg-Ost und der Initiative Gedenken in Harburg los zu einem gemeinsamen Schweigemarsch. Ziel ist die ehemalige Synagoge an der Ecke Eißendorfer Straße/Knoopstraße. Hier wird ein Kranz niedergelegt.
Das ausführliche Programm der Harburger Gedenktage ist auf einem Flyer zusammengefasst, der überall in der Stadt ausliegt. Im Internet gibt es diesen Flyer auf der Seite der Harburger Geschichtswerkstatt www.geschichtswerkstatt-harburg.de. Auf der Internetseite der Initiative Gedenken in Harburg ist der Flyer leider nicht zu finden.