Grundschul-Kinder pflanzen 300 Wildblumen

Trotz des Regens haben die Schüler der Georg-Kerchensteiner-Schule fleißig Blumen in die Erde gepflanzt Foto: Georg-Kerchensteiner-Grundschule

Grundschul-Kinder pflanzen 300 Wildblumen.

Pflanzaktion für mehr Artenvielfalt.

An die Schaufeln, fertig, los: 30 Schüler der Georg-Kerchensteiner-Grundschule ließen sich Mitte Oktober vom regnerischen Wetter nicht abhalten und zeigten bei der Pflanzaktion im Harburger Stadtpark vollen Einsatz. Denn 300 Wildpflanzen, darunter die Kleine Braunelle (Blume des Jahres 2023), Habichtskraut, Grassternmiere und Spitzwegerich, warteten darauf, ihren neuen Standort im Harburger Stadtpark zu beziehen. Eifrig gruben die 6- bis 10-jährigen Ferienkinder mit Spaten und Schaufel Löcher in die Wiesenflächen hinter dem Schulgarten, um dort anschließend die Wildblumen vorsichtig einzusetzen. Wenn die Pflanzen gut anwachsen, werden sich im nächsten Jahr zahlreiche lilafarbene, gelbe und weiße Blüten auf der Wiese zeigen – ein Augenschmaus für uns Menschen und ein reichhaltiges Nahrungsbuffet für Insekten. Allein an der Kleinen Braunelle finden mindestens 18 Schmetterlingsarten sowie zahlreiche Wildbienenarten Nahrung. Nach rund 90 Minuten waren alle 300 Wildblumen gepflanzt. Nun heißt es abwarten. Die Kinder haben sich aber schon jetzt fest vorgenommen, im nächsten Frühling wieder auf der Wiese vorbeizuschauen, um festzustellen, wie sich die Blumen entwickelt haben und um zu beobachten, welche Insekten sich dort einfinden werden.
Ziel der vom Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg!“ geförderten und von der Loki Schmidt Stiftung durchgeführten Aktion ist es, dem zunehmenden Artenschwund entgegenzuwirken und bunte Blütenteppiche anstelle von artenarmen Rasen zu schaffen: Kräuterreiche Rasen sind nahezu das ganze Jahr über saftig und üppig. Sie verkraften regelmäßiges Mähen sowie Trockenheit und Hitze und können auch zum Spielen oder als Liegewiese genutzt werden. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten. Vielerorts dominieren dennoch artenarme Grünflächen: Durch zu häufiges Mähen, Düngen sowie das Ausbringen von Rasensaat mit wenigen Grasarten haben heimische Wildpflanzen keine Chance.
„Die Rasenflächen in unseren Parks bieten viel Potenzial für die Förderung der Biodiversität. Das Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg!“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Parkrasen in den Grünanlagen der Projektgebietskulisse artenreicher zu entwickeln. Hierzu gehört neben einer Umstellung und Differenzierung der Pflege auch die Anreicherung mit standorttypischen, gebietsheimischen Wildpflanzen“, so Barbara Engelschall, Projektleiterin „Natürlich Hamburg!“.