Grüner Stahl ohne CO2-Emissionen aus Waltershof

compass communications -Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreichte Dr. Uwe Braun CEO ArcelorMittal Hamburg den Staffelstab zum Übergang in einen Stahlerzeugungsprozess ohne CO2-Emissionen

Grüner Stahl ohne CO2-Emissionen aus Waltershof.

Bundesregierung sagt ArcelorMittal 55 Millionen Euro zu.

Bei einem Besuch des Stahlwerks von ArcelorMittal in Waltershof sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Dienstag die Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten wasserstoffbasierten DRI-Anlage (DRI= Direct Reduced Iron, also direktreduziertes Eisen oder Eisenschwamm) in Deutschland im industriellen Maßstab zu. Mit dieser Demonstrationsanlage, in der ausschließlich Wasserstoff als chemisches Mittel zur Reduktion von Eisenerz zu DRI eingesetzt wird, soll der Grundstein für einen Stahlerzeugungsprozess gelegt werden, der die Herstellung von Stahl ohne CO2-Emissionen[1] mit Hilfe von Elektrolichtbogenöfen ermöglicht, die mit Wasserstoff reduziertem DRI und Schrott beschickt und mit erneuerbarem Strom betrieben werden.
Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekundet, den Bau der Anlage mit 55 Millionen Euro zu fördern, was der Hälfte der erforderlichen Gesamtinvestitionen von 110 Millionen Euro entspricht. Als nächster Schritt muss die Europäische Kommission die Absicht der Bundesregierung zur Bereitstellung von Mitteln genehmigen, bevor mit der Errichtung der neuen Anlage begonnen werden kann. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen.
DRI wird derzeit mit Hilfe von Erdgas hergestellt, um Eisenerz zu reduzieren. In einer Übergangsphase soll zunächst die Reduktion von Eisenerz mit Wasserstoff demonstriert werden, wobei der Wasserstoff aus der Restgasabscheidung des Hamburger Werks stammt. Sobald er in ausreichenden Mengen und zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht, wird grüner Wasserstoff -hergestellt aus der Elektrolyse von Wasser unter Verwendung erneuerbarer Energien – genommen. Bis 2030 plant ArcelorMittal, allein im Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einzusparen.
Die Bundesumweltministerin sagte in Waltershof: „Seit die Menschheit Stahl produziert, braucht sie dafür Kohle. Wir helfen dabei, dass das künftig mit Wasserstoff aus Wind- und Sonnenstrom gelingt. Der Umbau der Stahlindustrie ist eine riesige Herausforderung. Die Bundesregierung wird die Stahlindustrie bei der Transformation nicht alleine lassen. Mein Ministerium bietet konkrete Unterstützung an für Investitionen in den Klimaschutz durch das Förderprogramm Dekarbonisierung. Dr. Uwe Braun, CEO ArcelorMittal Hamburg, kündigte an: „Mit der geplanten Anlage werden wir erstmals in der Lage sein, 100.000 Tonnen DRI für die Stahlerzeugung unter Verwendung von Wasserstoff zu produzieren – und das bereits im Jahr 2025. Damit trägt unser Projekt zum Ziel der Treibhausgasreduktion und einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bei. Die Technologie ist direkt übertragbar und zeigt, wie andere Stahlwerke unseres Konzerns – zum Beispiel in Bremen und Eisenhüttenstadt – auf eine klimaneutrale Stahlproduktion umstellen können. Eines ist jedoch klar: Die Herstellung von kohlenstoffarmem oder kohlenstofffreiem Stahl ist deutlich teurer als die traditionelle Stahlerzeugung. Bei diesen Herausforderungen sind wir weiterhin auf die Unterstützung der Politik angewiesen… Jetzt brauchen wir die Zustimmung der Europäischen Kommission, damit den Worten auch Taten folgen können.“