Finanzierung für neue Halle mit Schwimmbecken gesichert

Foto: pm -Das MidSommerland wird um ein adäquates Lehr- und Trainingsbecken erweitert - auf der Wiese die an den Parkplatz grenzt.

Finanzierung für neue Halle mit Schwimmbecken gesichert.

Modernisierung des Freizeitbades MidSommerland kann beginnen.

Die Finanzierung für eine neue Trainingsschwimmhalle im Freizeitbad MidSommerland Harburg ist gesichert. Sie soll im Zuge der geplanten Sanierung und Modernisierung des Schwimmbades entstehen. Für das Gesamtprojekt wird von einem Investitionsvolumen in Höhe von 30 Millionen Euro ausgegangen, davon werden rund 9,4 Millionen Euro von der Umweltbehörde als Zuwendung für die Erweiterung und zur Aufrechterhaltung des Sport- und Freizeitangebotes im Bezirk Harburg zur Verfügung gestellt. Diese Mittel wurden am Dienstag durch den vom Senat beschlossenen Nachtragshaushalt 2021/2022 bewilligt. Damit ist der Bau des zusätzlichen Schwimmbeckens realisierbar. Nach aktuellem Planungsstand soll das neue Schwimmbecken privaten und schulischen Schwimmunterricht, Angebote des Gesundheitssports, sportliche Vereinsnutzung und privates Bahnenschwimmen ermöglichen. Im Jahr 2018 hatte sich vor Ort eine Initiative – „Yes – We Swim“ – für den Neubau eingesetzt, eine anschließende Machbarkeitsstudie kam zu einem positiven Ergebnis. Juliane Eisele, Gründerin und treibende Kraft von „Yes – We Swim“ war angesichts dieser Mitteilung außer sich vor Freude, hatte sie sich doch mit ihren Mitstreitern jahrelang für diese zusätzliche Schwimm-Möglichkeit stark gemacht: „Wie toooll!!! Wir sind überwältigt von dieser Nachricht, auch unendlich dankbar, dass hier Finanzen in die Hand genommen wurden, um Harburg bzw. Hamburg mehr Schwimmfläche bieten zu können. Durch den neuen Hallenanbau können mehr Schwimmausbildung und Schwimmsport stattfinden, die – wie wir alle wissen – sehr wichtig sind für Gesundheit und Sicherheit.“ Als Verein werde man weiterhin vermittelnd und informierend tätig bleiben, kündigte sie an. Über Jahre hatte „Yes – We Swim“ Unterschriften gesammelt, Gespräche mit Politik und Verwaltung geführt, Aktionen durchgeführt und nicht locker gelassen.
Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, sagte seinerseits am Dienstag: „Der geplante Neubau des Schwimmbeckens im Freizeitbad MidSommerland in Harburg ist eine gute Nachricht für alle, die Schwimmen lernen wollen oder gerne regelmäßig ihre Bahnen ziehen. Leider ist es heute nicht selbstverständlich, Schwimmen zu lernen – gerade nach den letzten Jahren, in denen der Unterricht pandemiebedingt häufig ausfallen musste. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir vor Ort neue Kapazitäten für Schwimmunterricht und Schwimmsport schaffen. Uns erreichten in der Vergangenheit zahlreiche Nachfragen aus dem Raum Süderelbe, die Schwimmbadinfrastruktur zu erweitern. Ich freue mich, dass die Finanzierung für das geplante Schwimmbecken nun steht und wir diesem Bedürfnis der Menschen vor Ort entsprechen können.“
In Harburg besteht schon länger der Wunsch nach einer sportlich nutzbaren Erweiterung des Freizeitbades MidSommerland. 2018 hatte sich dazu die Initiative „Yes – We Swim“ gegründet, die seither sowohl mit der Umweltbehörde als auch mit Bäderland direkt in Kontakt steht. Bäderland als zuständiges Unternehmen hatte der Initiative im Jahr 2018 zugesagt, Erweiterungsoptionen im Rahmen einer für Mitte der 2020er-Jahre anstehenden Modernisierung des Standortes zu prüfen. Das Ergebnis der Prüfung wurde im Frühjahr 2021 der Initiative präsentiert. Demnach würde im westlichen Flügel ein Schwimmbecken mit vier Bahnen à 25 Meter und einer 1-3 Meter Sprunganlage ergänzt werden. Mit dem finalen Beschluss der Bürgerschaft zur Freigabe der Mittel wird im Herbst gerechnet. Ein Beschluss des Aufsichtsrates von Bäderland steht ebenfalls noch aus. Die Umweltbehörde ist über das öffentliche Unternehmen Bäderland für die städtische Schwimmbadinfrastruktur zuständig.
„Mit dem heute bewilligten Nachtragshaushalt 2021/22 des Senates wird der Bau eines zusätzlichen Schwimmbeckens für das Freizeitbad MidSommerland endlich realisierbar“, freut sich auch die Fraktion der Grünen in der Bezirksversammlung (BV). „Wir begrüßen diese Pläne sehr – in den vergangenen Jahren haben wir immer wieder auf die Bedürfnisse im Bezirk aufmerksam gemacht und freuen uns, dass es hier nun voran geht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Bianca Blomenkamp. Ähnlich äußerte sich auch Frank Richter, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BV, ergänzte jedoch: „Jetzt geht es aber auch noch darum, die Schwimmkapazitäten in der stark wachsenden Süderelberegion auszubauen. Durch den starken Bewohnerzuwachs hat sich hier ein größer werdender Bedarf entwickelt, der auch gedeckt werden muss. Bereits seit 2017 drängen wir auf den Bau eines gemeinsamen Komibads mit Neu Wulmstorf in Neugraben-Fischbek. Eine positive Bedarfsanalyse gibt es schon länger und es wäre ein hervorragendes Symbol für die funktionierende Zusammenarbeit in der Metropolregion.“
Dirk Schumaier, Bäderland-Geschäftsführer, kommentierte den Beschluss seinerseits wie folgt: „Seit vielen Jahrzehnten folgen wir unserer Bäderland-Strategie, die für Schwimmenlernen, Bahnenschwimmen und Vereinssport ganzjährig nutzbaren Wasserflächen in Hamburg zu erweitern. Üblicherweise tun wir das im Rahmen von Standortmodernisierungen, wie sie jetzt demnächst auch am MidSommerland anstehen. Es ist sehr erfreulich, dass im Zusammenwirken von Initiative, Umweltbehörde, Politik und Bäderland ein auf breiter Basis getragenes, sehr stimmiges Konzept für die Erweiterung des von vielen Menschen genutzten Standortes in Kern-Harburg gefunden wurde. Die Trainingsschwimmhalle wird die Angebotsvielfalt des MidSommerlands sehr gut ergänzen.“
Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) können nach Abschluss der Grundschule verlässlich nur die Hälfte aller Kinder sicher schwimmen. So galten von 13.720 Abgängern im Jahr 2020 nur 7429 Kinder nach Einschätzung der Schwimmlehrer als sichere Schwimmer. Eigentlich sollen in Hamburg 70 Prozent der Kinder nach der vierten Klasse sicher schwimmen können.
Umso wichtiger sei es, „dass hier dauerhaft neue Kapazitäten geschaffen werdenm“ betonte Holger Böhm, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Maryam Blumenthal, Sprecherin für Sport der Grünen Fraktion Hamburg kündigte an: „Als Grüne Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass die Bürgerschaft der Nachbewilligung noch in diesem Jahr zustimmen wird, damit die Umsetzung schnell beginnen kann. Ziel ist es, dass wir Ende 2024 die Wiedereröffnung mit der zusätzlichen Trainingshalle feiern können.“ Der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete und Schulpolitiker Matthias Czech (SPD) begrüßt diese Pläne: „Ich freue mich sehr, dass mit der Modernisierung unseres Harburger Schwimmbads MidSommerland nun auch den vielfältigen Wünschen aus dem Bezirk Rechnung getragen werden kann, und das Bad eine Erweiterung für den Schul- und Sportbetrieb erhalten wird.“ Czech führte weiter aus: „„Das MidSommerland wir zukünftig die Nachfrage nach Wasserzeiten von Schulen und Vereinen aus dem Harburger Zentrum und den Stadtteilen im Süden und Osten wie Wilstorf, Langenbek, Marmstorf, Eißendorf und Heimfeld abdecken können. Der Westen unseres Bezirks, Süderelbe, wird aber mit seinen Neubaugebieten kräftig wachsen und ebenfalls eine verstärkte Nachfrage nach Schwimmangeboten haben. Dies trifft auch auf unsere Nachbargemeinde Neu Wulmstorf zu. Daher dürfen wir das Kombibad, das gemeinsame Sport- und Freizeitangebot in Kooperation von Harburg und Neu Wulmstorf, nicht aus dem Auge verlieren. Nachdem die Machbarkeitsstudie zu diesem Badprojekt positiv war, werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass wir ein attraktives Schwimmangebot für den Süderelberaum im Entwicklungsgebiet Fischbeker Reethen bekommen werden.“