„Es hat sich in meiner Seele eingebrannt“

mk -Frank Will steht mit seinem Hund an der Stelle wo er von einem weißen Pkw erfasst worden ist

„Es hat sich in meiner Seele eingebrannt“.

Emmi-Ruben-Weg: Unfallopfer fordert Konsequenzen.

Den 21. Juni wird Alexander Will so schnell nicht vergessen. Gegen 14.50 Uhr war der Selbstständige aus der IT-Branche (Gesundheitswesen) mit seinem Hund in der Spielstraße im Emmi-Ruben-Weg unterwegs. An einer Verengung der Straße zwischen den Häusern Nr. 4d und 6a, erinnert sich Will, kam ihm ein weißer Ford mit überhöhter Geschwindigkeit entgegen. Der Fahrer drosselte sein Tempo nicht und erzwang sich mit aller Macht die Vorfahrt an dieser Stelle. Mit fatalen Folgen für Will: „Er hat sein Fahrzeug wie eine Waffe gegen mich eingesetzt. Er ist einfach durch mich hindurch gefahren und kam erst drei Wagenlängen hinter mir zum Stehen. Ich wurde durch den Außenspiegel verletzt. Ich erlitt Abschürfungen und Prellungen am linken Arm. Außerdem stand ich unter Schock“, erzählt Will. Trotz seines angegriffenen Zustandes sah sich Will noch in der Lage, die Polizei und den Notfallarzt zu alarmieren. Die Polizei ermittelt nun wegen mutmaßlicher, vorsätzlicher Körperverletzung. Auf eine Entschuldigung seitens der Fahrers, der eine Zeitlang ebenfalls in der Neubau-Siedlung wohnte, warte er bis heute. Zwischenzeitlich sei der Verursacher des Unfalls weggezogen, teilt Will mit. Der Vater einer kleinen Tochter muss immer wieder an den Vorfall denken. Will: „Es hat sich in meiner Seele eingebrannt.“ Dabei kommen auch die Erinnerungen kurz nach dem Unfall hoch. Er konnte seine Tochter nicht aus der Kita abholen. Dankenswerterweise hätten das Nachbarn übernommen. Bereits seit einiger Zeit beobachte man mit Sorge das fahrlässige Verhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern in der Spielstraße im Emmi-Ruben-Weg. In einer Spielstraße sei laut Gesetzgeber die zulässige Geschwindigkeit Schritttempo. Meistens wird das mit circa 7 km/h angegeben. Es gibt aber auch Stellungnahmen, wonach das Schritttempo auf 4 bis 10 km/h festgelegt wird. Auf jeden Fall sehr langsam. Laut Will und einigen seiner Nachbarn „brettern“ sowohl Pkw als auch Kleinlaster mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Emmi-Ruben-Weg. Es würden Fußgänger im Emmi-Ruben-Weg genötigt, Platz zu machen. Die Fahrzeuge würden mit viel zu geringem Abstand an den Menschen vorbeifahren. Das sei lebensgefährlich. Auch waghalsige Wendemanöver, bei denen Fahrer beispielsweise bewusst auf die Rasenflächen im Vorgarten fahren, seien schon vorgekommen. Selbst Anlagen zur Messung der Geschwindigkeit seien von den Rasern beschädigt worden, so Will. Auf Nachfrage des RUF beim Polizeikommissariat Neugraben (PK 47) erklärte ein Beamter, dass die Straße Emmi-Ruben-Weg noch nicht in den Fokus ihres Interesses gerückt sei. In der Vergangenheit wäre keine Häufung von Unfällen eingetreten. Problem: Wenn sich zahlreiche Anwohner über die zu schnelle Fahrweise von Verkehrsteilnehmern beschweren, sollten sie das dem PK 47 auch melden. Dies wäre eine Voraussetzung dafür, dass Beamte sich auf den Weg vor Ort machen, um Messungen mit einem Handlasergerät vorzunehmen. Nur wenn wegen des Emmi-Ruben-Weges viele Meldungen der Anwohner beim PK 47 eingingen, würde man in Aktion treten. Es müsse schon eine negative Entwicklung zu beobachten sein. Dass eine Messanlage der Polizei durch zu schnell fahrende Fahrzeuge beschädigt worden sei, wäre dem PK 47 neu, sagte der Beamte dem RUF.
Da Will noch Zeugen für den Vorfall im Emmi-Ruben-Weg benötigt, hat er folgenden Aufruf verfasst: Wer hat am 21. Juni gegen 14.50 Uhr den Unfall in der Straßenverengung des Emmi-Ruben-Weges zwischen den Häusern 4d bis 6a mitbekommen? Wer etwas gesehen hat, möge sich bitte beim PK 47 unter Tel. 040 428654710 melden.