Einzige Alternative und Ausweichroute für überörtliche Verkehre

mk -Die Francoper Straße bleibt nach wie vor eine Hauptverkehrsstraße

Einzige Alternative und Ausweichroute für überörtliche Verkehre.

Francoper Straße bleibt weiterhin Hauptverkehrsstraße.

Die Francoper Straße ist eine kurvenreiche Straße, führt durch den alten Ortskern Neugrabens, wo viele Fachwerkhäuser stehen und entlang des Naturschutzgebietes Moorgürtel und endet im Norden am Kreuzungspunkt.
Die Straße wird in erster Linie benutzt von Pendlern zwischen den Elbdörfern und Neugraben, Schülern (Bus und Fahrrad) und Ausflüglern. Es handelt sich dabei um Verkehre, welche demnach keine überregionale Bedeutung haben. Dennoch ist die Straße als Hauptverkehrsstraße ausgewiesen, was nach Meinung der CDU diverse Nachteile mit sich bringe, zum Beispiel, dass keine Maßnahmen bezüglich der Geschwindigkeitsbegrenzung im Bereich der Bebauung durchgeführt werden könnten. Parallel verlaufende Straßen, wie die Waltershofer Straße oder die Straßen zu Anschlussstelle A26, hätten die Funktion der Francoper Straße bereits übernommen.
In einem vom Neugrabener CDU-Bezirksabgeordneten Lars Frommann eingebrachten Antrag für die Bezirksversammlung wird der Vorsitzende der Bezirksversammlung gebeten, sich mit den zuständigen Stellen in Verbindung zu setzen, um zu prüfen, unter welchen Umständen die Straße vom Bezirk übernommen werden könnte einschließlich der Übertragung der Unterhaltungsmittel und den Status einer Hauptverkehrsstraße ablegt. Darüber hinaus möge erläutert werden, weshalb die Straße eine Hauptverkehrsstraße sei und wann das festgelegt worden wäre, so Frommann.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) antwortete, dass die Definition des Hauptverkehrsstraßennetzes 2005 neu bestimmt worden sei. „Ziel dieser Überarbeitung war es, klare und eindeutige Verantwortlichkeiten zu schaffen und fachlichen Sachverstand zu bündeln. Dabei wurde die konkrete Zuordnung von einzelnen Straßen in die Zuständigkeit der jeweiligen Bezirksämter bzw. der Fachbehörde wird gemeinsam von der BSU, Finanzbehörde und den Bezirksämtern an Hand eines vorliegenden Kriterienrasters vorgenommen“, erläutert die BVM.
Das Kriterienraster, so die BVM, definiere Kriterien für Hauptverkehrsstraßen und die Bewertung dieser anhand von quantitativen und qualitativen Indikatoren. Die konkreten Kriterien können auf Hamburg.de unter dem Eintrag zu Hauptverkehrsstraßen nachgelesen werden.
Sofern sich Änderungen bei der Bewertung einer Straße hinsichtlich des Kriterienrasters ergeben haben, die eine Abstufung der Hauptverkehrsstraße zu einer Bezirksstraße indizieren, könne eine Hauptverkehrsstraße aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen entlassen werden. Es sei ein Einvernehmen zwischen dem betreffenden Bezirksamt und dem Straßenbaulastträger herzustellen. Die Herausnahme aus dem Hauptverkehrsstraßennetz wäre anschließend per Senatsbeschluss im Verfügungswege zu erlassen, teilt die BVM mit.
Der betreffende Bezirk würde mit der Entlassung der Straße aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen und Aufnahme in das Netz der Bezirksstraßen eine Anpassung der Haushaltsmittel für den Betrieb und die Unterhaltung erfahren, so die BVM weiter.
Kurzfristig würde sich am Status der Francoper Straße nichts ändern: Die Francoper Straße bilde einen aus BVM-Sicht wichtigen Bestandteil des Netzzusammenhangs im Bereich Neugraben-Fischbek, Hausbruch, Neuenfelde und Francop. Sie sei nur eine von zwei vorhandenen Nord-Süd-Verbindungen und stelle damit die einzige Alternative und Ausweichroute für überörtliche Verkehre neben der Waltershofer Straße dar. Somit erfülle die Francoper Straße als Hauptverkehrsstraße aus Sicht der BVM die Kriterien der herausragenden Bedeutung des verkehrlichen Aspekts für den Netzzusammenhang sowie die ergänzende Netzfunktion und Lückenschlüsse, macht die BVM deutlich.
Die Karten würden durch die Fertigstellung der A26-West neu gemischt. „Durch den Bau der A26-West kann eine Entlastung geschaffen werden, sodass die überörtlichen Verkehre aufgenommen und über die A7 weitergeführt werden können. Die BVM wird die Francoper Straße daher weiterhin im Netz der Hauptverkehrsstraßen belassen. Sie bietet an, eine erneute Einschätzung nach Fertigstellung der A26-West vorzunehmen, falls das Bezirksamt Harburg dann immer noch beabsichtigt, die Francoper Straße in das Bezirksstraßennetz aufzunehmen“, kündigt die BVM an.