Ein neues Zuhause für die Stadtteilbücherei Veddel

Rund 1.500 Bücher und viele weitere Medien haben im ehemaligen Künsteratelier eine neue Heimat gefunden Foto: au

Ein neues Zuhause für die Stadtteilbücherei Veddel.

Offizielle Einweihungsfeier im ehemaligen Künstleratelier.

Die Freude stand allen buchstäblich ins Gesicht geschrieben: Vergangene Woche feierte die Stadtteilbücherei Veddel die Einweihung ihres neuen Standorts im ehemalige Atelier der Veddeler Quartierskünstler, Am Zollhafen 5b, mit Musik, Kuchen und Kaffee und einem bunten Programm für Groß und Klein. Unter anderem war der bei den Wilhelmsburger Schülern bekannte und beliebte Kinderbuchautor und Illustrator Kai Pannen persönlich vor Ort. Zudem hielten Bezirksamtsleiters Ralf Neubauer und der Leiters des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung Bezirk Hamburg-Mitte, Michael Mathe, ein Grußwort. Vorausgegangen war eine lange Zeit des Bangens und der Blick in eine ungewisse Zukunft.
Rückblick: Dem Verein Veddel aktiv, der seit 2009 die Stadtteilbücherei Veddel mit viel Herzblut in alleiniger Verantwortung betreibt, wurde Mitte April 2020 ein Schreiben der Schulbehörde zugestellt. Darin die Aufforderung, die in der Schule Auf der Veddel beheimatete Stadtteilbücherei zum 31. Juli 2020 zu räumen. Der Grund: Die Schule platze aus allen Nähten, es fehlten rund 1.700 Quadratmeter Fläche. Ein geplanter Erweiterungsbau von rund 500 Quadratmetern würde dieses Defizit nicht decken, hieß es aus der Schulbehörde. Gebraucht werde mehr Fläche, unter anderem die 200 Quadratmeter der Bücherei, da mittlerweile ganztägig an der Stadtteilschule gelernt werde. Das sei zu der Zeit, als die Räume kostenfrei überlassen wurden, nicht der Fall gewesen. Mittlerweile hätten sich die Schülerzahlen positiv erhöht, sodass die Schule durchgehend zwei- bis dreizügig und ganztägig organisiert ist.
Ein Schock für alle Beteiligten zum damaligen Zeitpunkt. „Schnell stellte sich jedoch heraus, dass wir in dieser Sache mit einem großen, sehr engagierten Unterstützungsnetzwerk rechnen konnten. Veddeler Eltern und Kollegen der gesamten Elbinsel erhoben ihre Stimme. Viele engagierte Menschen aus Politik und Verwaltung sowie der Kultur- und Literaturszene setzten sich für uns ein. Mit Erfolg! Bald schon ging es konstruktiv um die Suche nach einem neuen Ort für die Stadtteilbücherei, möglichst auch weiterhin im Herzen des Stadtteils Veddel, wo uns Kinder und Familien niedrigschwellig antreffen“, erinnert sich Kerstin Stutte von Veddel aktiv.
Das die Stadtteilbücherei Veddel mehr als nur eine reine Buchausleihe und unverzichtbar für den Stadtteil, zeigen die Angebote für Groß und Klein. Bastelangebote, Leseveranstaltungen und vieles mehr tragen zum Erfolg der Bücherei bei. Etwa zur gleichen Zeit wie die Bekanntgabe der Räumungsaufforderung hatte das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirksamt Hamburg-Mitte ein Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) für die Veddel erarbeitet und dabei dementsprechend die Sicherung und den Erhalt des Lesekulturzentrums fest verankert. Im Dezember 2020 wurde die Veddel mit dem IEK als Fördergebiet im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) festgelegt.
Entsprechend wurde der Trägerverein Veddel aktiv e.V. auf der Suche nach neuen Räumen intensiv vom Bezirksamt Hamburg-Mitte unterstützt. Da das Raumangebot auf der Veddel knapp ist, wurde zwischendurch sogar die Aufstellung eines Containers in Erwägung gezogen. Schließlich ergab sich dann doch die Möglichkeit, angemessene Räume bei der SAGA zu finden. Der Standort ist perfekt geeignet, denn er liegt im geschützten Blockinnenbereich in unmittelbarer Nähe zur Poliklinik, dem Projekt Tollhafen und dem Spielhaus Katenweide und kann damit einfach von Kindern und ihren Familien erreicht werden.