„Ein integraler Bestandteil der deutschen Geschichte“

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„Ein integraler Bestandteil der deutschen Geschichte“.

Sinti und Roma Geschichts- und Kulturtage 2020.

Nach zehn erfolgreichen Elbinsel Gipsy Festivals in Kooperation mit dem Bürgerhaus Wilhelmsburg möchte der Landesverein der Sinti in Hamburg einen Schritt weiter in Richtung Stadtzentrum vordringen. Deshalb gibt es ab diesem Jahr ein neues Format: Die Sinti und Roma Geschichts- und Kulturtage, die am 11. und 13. März stattfinden.
„Sie sollen deutlich machen, dass die Geschichte unserer Minderheit zugleich ein integraler Bestandteil der deutschen Geschichte ist, so wie auch die Musik der Sinti und Roma Teil der europäischen Musikkultur – und die Musik der deutschen Sinti Teil der deutschen Musikkultur ist“, so die Organisatoren.
Beginn ist am Mittwoch, 11. März um 15.40 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Deportation vom 11. März 1943 nach Auschwitz am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof, Lohsepark, Hamburg HafenCity. Am 11. März 1943 wurden über 300 Menschen, die letzten noch in Hamburg und Norddeutschland verbliebenen sesshaften Sinti, verhaftet und in einem mehrtägigen Transport direkt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Nur wenige überlebten.
Um 17 Uhr gibt es dann im Ökumenischen Forum Hafencity e.V., Shanghaiallee 12, eine Informations- und Diskussionsveranstaltung „Täter und Opfer nach 1945“. Dr. Stephan Linck spricht über „Heinrich Böhlhoff und die Kontinuitäten in der Polizeiarbeit“. Matthäuß Weiß, Kiel, und Arnold Weiß, Hamburg, diskutieren die Nachwirkungen des nationalsozialistischen Völkermordes bis in die heutige Zeit. Gast: Tino Knudsen, Rom und Cinti Union, RCU e.V., Hamburg.
Der Konzerttag findet am Freitag, 13. März, im Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, ab 19.30 Uhr statt. Es startet das Café Royal Salonorchester:
Seit über 160 Jahren lebt die Sinti-Familie Weiß in Hamburg-Wilhelmsburg und bringt immer wieder großartige Musiker hervor. Das Café Royal Salonorchester wurde 2005 durch Familienmitglieder und den Gitarristen Clemens Rating gegründet. Lag der musikalische Schwerpunkt anfänglich bei dem Sound des legendären französischen Sinti-Gitarristen Django Reinhardt, dem „Gipsy-Swing“, so wurde das Spektrum bald um ungarische Musik, Wiener Kaffeehaus-Stil und eigene Kompositionen erweitert.
Anschließend begeistert Mogeli Geisler mit seinem Projekt Gypsy Summit das Publikum. Mogeli Geisler, Jahrgang 1983, ist ein Gitarrist der Extraklasse. Er hat bereits mit fast allen bekannten Musikern des Sinti-Swing wie Stochelo Rosenberg, Bireli Lagrene, Marcel Loeffler, Wawau Adler, Hänschen Weiss, Babik Reinhardund George Benson zusammen gespielt.

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