„Die Arbeiten schreiten gut voran“

mk -Noch gleicht der Innenraum der Kirche einer Baustelle

„Die Arbeiten schreiten gut voran“.

Sanierung der St. Gertrudkirche macht Fortschritte.

Wer ein älteres Gebäude saniert, überlebt oft unliebsame Überraschungen. Genauso verhält es sich bei der Instandsetzung der St. Gertrudkirche in Altenwerder. Die unter der Federführung der Hamburger Port Authority (HPA) sorgfältig geplante Sanierung des historischen Kleinods gerät in Verzug, als während der Arbeiten an bestimmten Stellen des Bauwerkes Schimmel entdeckt wurde. HPA als Eigentümerin der St. Gertrudkirche musste den Zeitplan ändern. Bernd Meyer, erster Vorsitzender des Fördervereins Altenwerder, der alle Arbeiten begleitet und dokumentiert, lobt die gute Zusammenarbeit mit der HPA, ihren großen Einsatz und die Bereitschaft, trotz der hohen Kosten im siebenstelligen Bereich mit der gründlichen Renovierung fortzufahren. „Die Arbeiten schreiten gut voran“, betont Meyer, auch wenn das anvisierte Ziel, Weihnachten 2024 in St. Gertrud zu feiern, leider nicht erreicht werden könnte. „Bei der Sanierung eines so alten Gebäudes gibt es immer wieder Überraschungen. Zum Beispiel werden ältere Bauteile freigelegt, die unbedingt ersetzt werden müssen. So etwas ist nicht planbar.“ Dabei weist er beispielsweise hin auf die innere hölzerne Deckenkonstruktion, bei der einige Teile erneuert werden müssen. Es gebe auch Gründe, an die man gar nicht denke, sagt der ehrenamtliche Küster der St. Gertrudkirch, George Schindler. Die im Frühsommer geplanten Arbeiten am Kirchturm verzögerten sich, da das Brüten eines Turmfalken abzuwarten war. Seit August seien aber dort die Handwerker fleißig am Werkeln, so Schindler.
Trotz dieser „Rückschläge“ sei schon viel erreicht worden, erläutert der Kassenwart des Fördervereins Altenwerder, Peter Holst. Beispielsweise Fassade und Dach: Die Fassade wurde saniert und defekte Ziegelsteine ausgetauscht. Eine große Musterkollektion von Ziegelsteinen in der Kirche zeuge von der Suche nach dem farblich perfekt passenden Stein. St. Gertrud stehe unter Denkmalschutz, die Anforderungen der Stadt Hamburg seien hoch. Parallel dazu wurde das Dach der Kirche neu eingedeckt, erläuterte Holst. Beispiel Innenraum: Die alte Heizungsanlage samt allen Heizkörpern wurde durch eine modernere Anlage mit Wärmepumpe ersetzt. In Zukunft verlaufe das Heizsystem unter den Kirchbänken und sei in drei Abschnitten regelbar. Bei kleinen Veranstaltungen wird beispielsweise nur der vordere Bereich der Kirche beheizt, während beim Weihnachtsgottesdienst die gesamte Kirche wohlig erwärmt wird.
Die Wärmepumpe stehe draußen, sicher eingezäunt und kaum sichtbar. Bei ersten Malerarbeiten wurden die Dachüberstände gestrichen. Der Hauptanteil der Malerarbeiten liege aber im kompletten Neuanstrich des Innenraums. Die neuen Farben entsprechen dem ursprünglichen Farbton, hell die Wände, die Ornamente teilweise blau und die Säulen werden wieder mit Gold verziert. Für die Malerarbeiten, die vom Denkmalschutz abgesegnet wurden, zeichne der Förderverein Altenwerder finanziell verantwortlich. Hier liegen die Kosten in sechsstelligen Bereich, so Meyer. Während alle diese Arbeiten professionell angegangen werden, würden die Pflege des Kirchengrundstückes und die interessanten Friedhofsführungen uneingeschränkt weiterlaufen. HPA mache hier wirklichen einen guten Job, sind sich Meyer, Holst und Schindler einig. Die Einweihung der sanierten Kirche sei nun für das zweite Quartal 2025 geplant und wird mit einem besonderen „Altenwerder Klönschnack“ gefeiert. Zuvor gebe es am 26. Januar im Landhaus Jägerhof ab 12.30 Uhr für Mitglieder des Fördervereins Altenwerder einen zünftigen Preisskat. Außer Gottesdiensten, Hochzeiten und Taufen sollen in der sanierten St. Gertrudkirche Konzerte und Lesungen stattfinden. Natürlich wird die Ausstellung über das Dorf Altenwerder wieder einen festen Platz in der Kirche einnehmen, versichert Meyer. Dieser ist übrigens auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Altenwerder am 14. November wieder zum Vorsitzenden gewählt worden.