Das Grauen ging von Harburg aus

Zuerst war es eine lapidare Meldung: Der Pilot habe die Kontrolle über seine kleine, einmotorige Maschine verloren und habe einen der Twin Towers in New York gestreift. Doch noch ehe man diesen Gedanken am 11. September 2001 – heute auf den Tag genau vor 20 Jahren – getreu dem Motto: „Unfall“ – auch nur halbwegs zu Ende denken konnte, wurde es rasend schnell unfassbare Gewissheit. Zwei Passagierfluzeuge waren mit todbringender Folge in die beiden Wolkenkenkratzer gekracht. Wer nicht sofort starb, fand wenig später den sicheren Tod in beiden Türmen, die in den oberen Stockwerken lichterloh brannten und dann wie ein Kartenhaus zusammenstürzten und insgesamt 2996 Menschen unter sich begruben. Ein Terrorakt, wie man ihn noch nie erlebt hatte.
Wie sich schnell herausstellte, hatten die beiden Männer, die die Flugzeuge entführt und in das World Trade Center gesteuert haben, ein unauffälliges Leben in Harburg, in der Marienstraße 54, ein ganz normales Mietshaus, geführt. Dort lebten Mohammed Atta und Ramsi Binalshibh, die den wahnwitzigen Terrorakt durchführten, gemeinsam mit dem dritten im Bunde, Said Bahaji (TU-Student). Dann verschwanden sie plötzlich. Der Logistiker der al-Qaida-Terrororgruppe, Bahaji, ist seither untergetaucht und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, Ob er noch lebt, weiß man nicht, Fakt ist: Das Grauen ging von Harburg aus.