„Das Bewusstsein für unsere Geschichte stärken!“

Die Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte möchte das Bewusstsein für unsere Geschichte stärken. Foto: au

„Das Bewusstsein für unsere Geschichte stärken!“.

Woche des Gedenkens in Hamburg-Mitte.

Mit mehr als 40 Veranstaltungen von Initiativen, Vereinen und Gedenkorten informieren Veranstalter und Projekte während der ‚Woche des Gedenkens‘ vom 20. April bis zum 8. Mai über die Geschichte unserer Stadt. Die Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte ist eine Initiative der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zum 3. Mai 1945, die jetzt zum zweiten Mal stattfindet. Gedenken ist ein stetiger und aktiver Prozess, der sich im vergangenen Jahr vor allem digital neu finden musste. Mit Live-Instagram-Führungen, Online-Gedenkfeiern und ZOOM-Workshops präsentiert die Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte viele neue digitale Formen.
Die Woche des Gedenkens beginnt am 20. April mit dem Gedenken an die 20 Kinder und 28 Erwachsenen, die 1945 im Stadtteil Rothenburgsort wenige Tage vor der Befreiung Hamburgs von der SS ermordet worden sind. Zwei Schwestern, die als Kinder Auschwitz überlebt haben, berichten bei einer Diskussion am 22. April über die medizinischen Versuche im Kinderblock. In einer Online-Ausstellung beleuchtet der FC St. Pauli mit seiner Rolle im Dritten Reich und das Netzwerk Erinnerung des HSV beteiligt sich am 27. April mit einem Gespräch über Erinnerungskultur im Fußball. Im Museum für Hamburgische Geschichte wird ab 7. Mai das Werk des jüdischen Fotografen Max Halberstadt geehrt, der in den 1920er Jahren einer der bekanntesten Porträtfotografen Hamburgs war.
„Die Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte möchte das Bewusstsein für unsere Geschichte stärken. Gedenken ist dabei kein Selbstzweck. Vielmehr soll es zu einem Informationsaustausch anregen und letztlich dazu führen, das gewonnene Wissen auf aktuelle Problematiken und Tendenzen zu übertragen, um die Propaganda der Intoleranz, des Hasses, der Ausgrenzung, der Verfolgung und des Faschismus nie wieder erstarken zu lassen“, so die Organisatoren.
Daher finden sich im vielfältigen Programm auch Workshops, um mit aktiver Gegenrede Hate Speech entgegenzutreten: „Wie begegne ich Hass im Netz?“ am 28. April und „Antisemitismus in Sprache“ am 29. April. Die zentrale Veranstaltung am 2. Mai findet ebenfalls digital statt, wie auch die Podiumsdiskussion mit Schulsenator Ties Rabe, dem Historiker Prof. Dr. Dr. Hering und der Journalistin Anja Reschke zum Thema „Kann sich Geschichte wiederholen?“ – Antisemitismus und Neue Rechte als Herausforderung für Medien, Politik und Bildung (2.Mai).
Das Schulprojekt des Helmut-Schmidt-Gymnasiums und des Gymnasiums Klosterschule zur Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte 2020 „Familiengeschichten aus der NS-Zeit“ wurde am 27. Januar 2021 mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet (der Neue RUF berichtete). In einer Social Media Kampagne zur diesjährigen Woche des Gedenkens formulieren die jungen Menschen, warum sie Gedenken wichtig finden.
Das Veranstaltungsprogramm, eine Übersicht aller Initiativen und Gedenkorte sowie eine Infothek gibt es unter www.gedenken-hamburg-mitte.de. Das Programm wird laufend erweitert.